Fünfter und letzter Teil der SOA-Serie

SOA - der lange, steinige Weg

11.07.2007
Von Johannes Helbig

Think big, start small - dieses Motto gilt auch für den Aufbau von SOA-Instrumenten, -Prozessen und -Ressourcen. Das Wissen im Unternehmen wächst mit der Nutzung von SOA. Entsprechend ist die Hürde für den Einstieg in die Service-Orientierung deutlich niedriger, als viele IT-Manager befürchten. Die Einführung von SOA ist kein zeitlich begrenztes Umstellungsprojekt; vielmehr wachsen die Mechanismen der Service-Orientierung gemeinsam mit dem Service-Portfolio und werden im Laufe der Zeit integraler Bestandteil der IT-Managements eines Unternehmens.

Das komplette SOA-Know-how.
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Die drei wesentlichen Dimensionen

Unternehmen, die SOA nutzen wollen, müssen drei wesentliche strategische Dimensionen adressieren. Erstens gilt es, die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen und die wesentlichen Governance-Mechanismen aufzubauen. Zweitens müssen die erforderlichen Fähigkeiten im Unternehmen entwickelt werden. Hierzu zählen insbesondere Prozesse, Instrumente und Ressourcen im Bereich Service-Design und -Management. Und drittens ist es notwendig, Business-Projekte durch die Bereitstellung einer tragfähigen Integrationslösung wirksam zu unterstützen. Alle drei Dimensionen werden schrittweise und bedarfsgerecht im Laufe der Zeit entwickelt.

Wer SOA nutzen möchte, begibt sich auf eine lange Reise. Zwei wesentliche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit der Start in die Service-Orientierung gelingt. Zum Ersten muss das Top-Management die Initiative unterstützen und an ihr beteiligt sein. Als Management-Prinzip, das auf Dauer im Unternehmen wirken soll, muss SOA nachhaltig verankert werden. Dies erfordert vor allem Ausdauer und Durchhaltevermögen. Beides kann letztlich nur durch die Unterstützung des Top-Managements sichergestellt werden. Darüber hinaus stellt seine Beteiligung die notwendige Priorisierung der geschäftlichen Transformationsaufgaben sicher.

Zum Zweiten ist ein erster Gesamtentwurf der Service-Architektur erforderlich. Sie stellt als Generalbebauungsplan einen stabilen Rahmen für die Durchführung dezentraler Business-Projekte zur Verfügung. Zwar erfährt auch die Service-Architektur im Laufe der Zeit gewisse Anpassungen; Qualität und Stabilität des initialen Entwurfs haben jedoch große Auswirkungen auf seinen Nutzen im Rahmen der Enterprise-Architektur. Entsprechend hat es sich bewährt, die besten IT-Strategen und Business-Architekten des Unternehmens für einige Monate zu einem Team zusammenzuziehen, das den grundsätzlichen Schnitt der Domänen und Services festlegt.

Parallel zu den ersten Projekten entwickeln sich dann die Fähigkeiten der Organisation im Umgang mit SOA und Enterprise-Architektur-Management: Ein wachsendes Service-Portfolio erfordert elaboriertere Governance- und Management-Mechanismen. Gleiches gilt für neue Anforderungen an die technische SOA-Plattform, die typischerweise mit der wachsenden Nutzung von Services im Unternehmen entstehen.

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