Langsame Einführung

Die Bedenken gegen Office 2010

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die Lizenzpolitik von Microsoft und andere Sorgen halten das Gros der Anwender von einem zügigen Office 2010-Rollout ab. Ein bis zwei Jahre geben sich die meisten Firmen dafür noch Zeit, wie eine Studie von Dimensional Research zeigt.
Kommen die Mitarbeiter mit dem Interface klar? Wie ist es um die Kompatibilität bestellt? Diese Fragen stellen sich Anwender, wie die Übersicht von Dimensional Research zeigt.
Kommen die Mitarbeiter mit dem Interface klar? Wie ist es um die Kompatibilität bestellt? Diese Fragen stellen sich Anwender, wie die Übersicht von Dimensional Research zeigt.
Foto: Dimensional Research/Dell KACE

Insgesamt wird Office 2010 wohlwollend aufgenommen. In Hektik ausgebrochen sind die Firmen bei der Implementierung bisher aber nicht. Bedenken hinsichtlich des Ribbon Interface und möglicher Inkompatibilitäten halten viele Unternehmen von einem schnellen Rollout ab. Das geht aus einer Umfrage von Dimensional Research im Auftrag von IT-Dienstleister Dell Kace hervor.

Zwar planen 85 Prozent der Unternehmen, auf die neue Office-Version umzusteigen. Aber sie nehmen sich offensichtlich die Zeit, das in aller Ruhe zu tun. Zum Zeitpunkt der Umfrage unter 950 IT-Profis im September hatte lediglich ein Fünftel Office 2010 bereits im Einsatz. Bei einem Großteil davon liefen die neuen Microsoft-Tools erst auf höchstens einem Viertel der Rechner. Weitere 28 Prozent befanden sich in der Testphase.

Als Zielmarke für einen umfassenden Rollout setzen sich 42 Prozent das Jahresende 2011. 18 Prozent wollen spätestens 2012 damit fertig sein. 7 Prozent geben sich mehr als zwei Jahre Zeit. Die größte Sorge der Firmen ist die Schulung der Mitarbeiter für das Ribbon Interface – also die Benutzeroberfläche, die oberhalb jedes Dokuments einen Toolbar-Satz zeigt. Zwar wurde dieses Interface bereits mit Office 2007 eingeführt und für die neue Version verbessert. Aber offensichtlich nutzen viele Unternehmen derzeit noch Office 2003 und wollen ihre Mitarbeiter nicht überfordern. 36 Prozent bekennen anderweitige Bedenken, die das User-Training betreffen.

Überhaupt plagen nur 22 Prozent der befragten Firmen überhaupt keine Ängste. Jeweils ein Drittel fürchtet Probleme, die durch Inkompatibilität entweder mit Office 2003-Dateien oder mit Add-in-Applikationen hervorgerufen werden könnten. 19 Prozent zweifeln allgemein an Qualität und Stabilität der neuen Version. 16 Prozent halten die neuen web-basierten Collaboration-Features für ein mögliches Sicherheitsrisiko.

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