Verlierer und Gewinner

Übersicht deutscher IT-Services-Markt 2007

06.05.2008 von Thomas Zeller
Der deutsche IT-Services-Markt befindet sich im Wandel. Die Ära der großen Outsourcing-Deals geht zu Ende. Im vergangenen Jahr prägte jedoch noch einmal so ein Mega-Deal, das Outsourcing der Bundeswehr-IT - genannt Herkules, den Markt. Die beteiligten Dienstleister konnten dadurch deutlich zulegen. Doch nicht nicht alle Top-5-Unternehmen konnten vom deutlichen Marktwachstum profitieren.
PAC-Berater Stephan Kaiser sieht einen Trend zur Stückelung der Outsourcing-Verträge.
Foto: PAC

Der Gesamtmarkt für IT-Dienstleistungen ist 2007 deutlich gewachsen. Besonders das Outsourcing-Geschäft legte zu, vor allem durch den Herkules-Deal getrieben. Hier stiegen die Umsätze um mehr als zwölf Prozent auf jetzt 12,7 Milliarden Euro. "Wir beobachten jedoch weiter den Trend zur Stückelung der Outsourcing-Verträge", sagt PAC-Berater Stephan Kaiser. Großverträge werden damit seltener.

Marktanteile der führenden IT-Dienstleister in Deutschland 2007.

Positiv hat sich auch das Projektgeschäft entwickelt. Es konnte erneut deutlich zulegen und liegt mit sieben Prozent im Plus. Nach PAC-Angaben wurden im vergangenen Jahr mit Services um das Projekt-Geschäft knapp 15 Milliarden Euro umgesetzt.

Die Aussichten für dieses Jahr sind jedoch nicht mehr so rosig. Das Projektgeschäft könnte einmal mehr zum Hoffnungsträger avancieren; das Wachstum im Outsourcing-Bereich dagegen deutlich zurückgehen.

Marktanteile der führenden Outsourcing-Anbieter in Deutschland 2007.

Das bringt für die Top-5-Anbieter im deutschen IT-Services-Markt (Core IT-Services) neue Herausforderungen mit sich. Die Bestandskundenpflege und die Standardisierung der Angebote gewinnen für die Dienstleister deutlich an Bedeutung. Die folgende Marktübersicht gibt einen Überblick über die Strategien der fünf größten Anbieter in diesem Bereich.

1. T-Systems (Marktanteil: 10 Prozent)

In diesem Jahr dürfte die Telekom-Tochter endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen. Mehr als zwei Jahre kursierten Gerüchte über einen möglichen Verkauf oder eine Zerschlagung. Das hat in der Bilanz deutliche Spuren hinterlassen. Der Konzern verlor 2007 bei den Marktanteilen. "Vergangenes Jahr hat das Kundenvertrauen wegen den Unsicherheiten über eine mögliche Zerschlagung enorm gelitten. Inzwischen wurde die Bedeutung von T-Systems innerhalb des Telekom-Konzerns aber wieder bekräftigt", sagt PAC-Berater Kaiser. Den Image-Verlust musste der Dienstleister jedoch mit Kampfpreisen ausgleichen, was wiederum zu niedrigeren Margen führte. Punkten konnte T-Systems dagegen bei der Standardisierung seines Lösungsangebotes. Hier hat der Konzern zu den bisherigen Marktführern aufgeschlossen.

T-Systems CEO Reinhard Clemens. "Viele Kunden haben erkannt, dass die Kommunikation mit indischen Dienstleistern oft schwierig ist."

Zumindest die Partnersuche dürfte, für das Unternehmen vorerst zu Ende sein. Auf der Cebit 2008 kündigte Telekom-Chef René Obermann eine Kooperation mit dem US-Dienstleister Cognizant an. Als Teil der Partnerschaft wird die indische Niederlassung von T-Systems mit 1.150 Mitarbeitern an Cognizant übergehen. Ob man auf längere Sicht "Personal anpassen" müsse, werde die Marktsituation zeigen, sagt T-Systems-CEO Reinhard Clemens. Allerdings will das Unternehmen seine Ausgaben für IT-Services in Indien um 30 Prozent senken.

Die Vereinbarung hilft T-Systems zudem bei seinem vordringlichsten Problem - der Globalisierung des eigenen Geschäfts. Bisher war der Konzern vor allem in Europa stark. Auch die Gedas-Übernahme vor zwei Jahren konnte daran wenig ändern. Cognizant ist dagegen stark im indischen und chinesischen Markt vertreten und kommt dort immerhin auf 40.000 Beschäftigte.

Auf diese Offshore-Kapazitäten erhält T-Systems nun Zugriff. Seinen Kunden verspricht der Anbieter durch die Zusammenarbeit besseren Zugang zu kostengünstigen Offshore-Dienstleistungen bei gleichzeitigem Service vor Ort. "Viele Kunden haben erkannt, dass die Kommunikation mit indischen Dienstleistern oft schwierig ist", sagt Reinhard Clemens. Die neue Struktur ermögliche hier Verbesserungen, weil Ansprechpartner vor Ort die Sprache des Kunden sprächen sowie über dessen Geschäftsziele im Bilde seien.

Die Kooperation sieht zudem eine Aufteilung der globalen Märkte nach Branchen vor. So wird Cognizant künftig außerhalb von Europa Kunden im Finanz- und Pharma-Sektor adressieren. T-Systems wird sich dagegen um die Bereiche Fertigung, Automotive und Public kümmern. Außerdem soll der Dienstleister nach Aussage von Clemens bis 2010 Marktführer bei den IT-Services in Europa werden. Aus der bisherigen Vereinbarung ausgenommen und damit auch potenzieller Streitpunkt ist der gemeinsame Auftritt auf dem US-Markt.

T-Systems

Die größten Outsourcing-Deals 2007

MTU Aero Engines

oberer zweistelliger Millionenbetrag

Airbus

Stillschweigen über Volumen vereinbart

Lidl

Stillschweigen über Volumen vereinbart

Lufthansa

Stillschweigen über Volumen vereinbart

Fiducia

Stillschweigen über Volumen vereinbart

Die Partnerschaft mit Cognizant dürfte auch zu einer Bewährungsprobe für den neuen T-Systems-CEO Reinhard Clemens werden. Der bisherige EDS-Deutschland-Chef übernahm das Amt zum 1. Dezember 2007, sechs Monate nach dem Abtritt von Lothar Pauly. "Es gibt nicht viele Beispiele für eine wirklich fruchtbare Zusammenarbeit in einem solchen Konstrukt, profitieren kann T-Systems aber trotzdem durch eine starke Offshore-Delivery Organisation, um damit im europäischen Markt wettbewerbsfähiger zu werden", meint PAC-Berater Kaiser. "Es besteht jedoch immer die Gefahr, dass Synergien nicht schnell und effektiv genug gehoben werden."

2. IBM (Marktanteil: 9 Prozent)

Nach mehreren eher schwächeren Jahren konnte der Dienstleister im vergangenen Jahr erstmals wieder deutlich stärker als der Markt wachsen. Hauptgrund für das deutliche Umsatzplus von 14 Prozent bei den Core-IT-Services ist Herkules.

IBM-Marketing-Direktor Wolfgang Vogt: "2008 erwarten wir uns einen Schub durch Green IT."

Das Projekt, das mit der deutschen Bundeswehr vereinbart wurde und zusammen mit SIS betrieben wird, gilt als der Hoffnungsträger für das Outsourcing-Geschäft von IBM Deutschland. Trotz eines sehr langen Planungszeitraums verbreitet Wolfgang Vogt, Direktor Strategie & Marketing, IBM Global Technology Services, Optimismus: "Wir haben bereits im vergangenen Jahr bewiesen, dass solche Public-Private-Partnerships funktionieren."

Auch Stephan Kaiser von PAC erwartet positive Auswirkungen aus dem Outsourcing-Vertrag mit SIS und IBM, der schon allein durch sein riesiges Volumen von rund 7,2 Milliarden Euro eine Ausnahmestellung im deutschen Markt hat. IBM sei außerdem von allen IT-Dienstleistern am breitesten aufgestellt. Herkules habe aber in allen Sparten für einen erheblichen Schub gesorgt. Themen wie die Gesundheitskarte und E-Government seien nun ebenfalls im Kommen. "Wir sehen vor allem im Public Sektor eine Nachfrage", so Wolfgang Vogt.

IBM: Die 5 größten Outsourcing-Kunden 2007

Deutsche Bank

Herkules

*** Hapag Lloyd (eigene Recherche)

ABB

HSH Nordbank

Doch IBM wäre nicht "The big blue" wenn sich der Konzern nicht ständig seiner eigenen Reorganisation widmen könnte. So steht nach einer Umstrukturierung im vergangenen Jahr auch in diesem ein Umbau an. Danach wird die deutsche IBM in den vier Kernkompetenzfeldern Research & Development, Sales & Consulting, Solutions & Services und Management & Support neu aufgestellt. Diese vier Bereiche werden dann in global integrierte Gesellschaften gegliedert. Aufgrund der Berichtsstrukturen sprechen Marktbeobachter von einer Entmachtung der Landesfürsten.

Zudem werden fast alle existierenden Tochtergesellschaften und -marken in den neuen Gesellschaften aufgehen und nur noch unter der Marke IBM auftreten. "IBM versucht durch die stärkere Zentralisierung der bestehenden Gesellschaften, Kernkompetenzen zu bündeln. Aufgrund der vielen Zukäufe in der Vergangenheit ist das "One IBM"-Konzept ein Schritt in die richtige Richtung", sagt PAC-Berater Kaiser. Bewegung dürfte die Reorganisation auch für 8.000 Mitarbeiter bedeuten. Diese sind von Betriebsübergängen im Juli dieses Jahres betroffen.

Im vergangenen Jahr wurde die Nachfrage nach IT-Services bei IBM durch Governance-Themen, die Virtualisierung der IT und der Industrialisierung getrieben. "2008 erwarten wir uns einen Schub durch Green IT, Security, Unified Communications und die steigende SOA-Nachfrage im Mittelstand", so Vogt.

IBM sieht sich in allen Branchen gleich gut vertreten und differenziert nur nach Kundengröße. Großkunden erhalten noch überwiegend individuelle Services. Im unteren Marktsegment werden dagegen standardisierte Service-Pakete verkauft. "Wir hören unseren Kunden zu und definieren darauf basierend klar unsere Dienstleistungen in Preis, Leistungsumfang und Qualität", so Vogt. Dadurch will IBM auch in diesem Jahr stärker als der Markt wachsen.

3. HP Services (Marktanteil: 5 Prozent)

HP-Services-Chef Aschenbrenner kann sich im Finanzbereich eine Allianz mit einem Dienstleister aus dem öffentlichen Sektor vorstellen.

Die deutsche Service-Sparte von HP kommt zunehmend unter Druck. Das Wachstum im vergangenen Geschäftsjahr lag deutlich unter dem Marktdurchschnitt. Der Dienstleister konnte bei den Core-IT-Services nur um rund sechs Prozent zulegen, behauptete mit einem Umsatz von etwa 1,32 Milliarden Euro jedoch den dritten Platz im Ranking. Verfolger SIS kam allerdings spürbar näher.

Hoffnungsträger für Edgar Aschenbrenner, Vice President für den Bereich HP Services in Deutschland bis zum 1. Mai 2008, ist der Bereich Consulting and Integration. Diese Sparte sei doppelt so stark gewachsen wie der Markt. "Wir sind nicht mehr nur ein Infrastruktur-, sondern auch ein Beratungsunternehmen."

Damit diese Botschaft ankommt, setzt der Dienstleister auf "Utility Sourcing Services". Diese sollen mittelständischen Kunden erlauben, IT-Ressourcen nach Bedarf zu beziehen und nach Verbrauch zu bezahlen. Im Verkauf sind unter anderem Module für das Data Management, ERP-Anwendungen, Server-Hosting und den E-Mail-Verkehr.

HP will mit diesem Angebot vor allem Mittelständler gewinnen. Dabei sollen nun HP-Partner helfen, die einen besseren Draht zu den kleineren Anwenderfirmen haben. Allerdings sind die Ziele für diesen Bereich vorerst bescheiden. Bisher habe der Dienstleister rund 200 Kunden gewinnen können, so Aschenbrenner. Für 2008 seien 50 Neukunden geplant, außerdem eine zweistellige Zahl von Abschlüssen im Bestandskunden-Umfeld.

Eine Pioniertat ist die Einführung dieser Service-Module jedoch nur aus Sicht von HP. Denn etliche Konkurrenten haben bereits Vorarbeit in diesem Umfeld geleistet und sind gut positioniert. "HP reagiert damit auf die zunehmende Nachfrage nach paketierten Services und flexiblen Abrechnungsmodellen", meint PAC-Berater Stephan Kaiser. Bei seinem Angebot verlangt der Dienstleister nur eine geringe Mindestabnahmemenge. Der Leistungsbezug kann dann beliebig hoch- und runterskaliert werden, ohne das sich diese Änderungen auf den Stückpreis auswirken.

Große Erwartungen hat Edgar Aschenbrenner auch an den ERP-Bereich. Wachstumstreiber bleibe da die ERP-Factory und das SAP-Projektgeschäft. "Daneben werden in diesem Jahr die Themen Data Center Transformation und Service Management eine größere Rolle spielen". "HP treibt in Deutschland zudem weiterhin das HR BPO Geschäft", ergänzt PAC-Berater Kaiser .

HP: Die 5 größten Outsourcing-Kunden 2007

ThyssenKrupp

WestLB

Carl Zeiss/SCHOTT

Procter & Gamble

MLP

Der Branchenfokus des Dienstleisters hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum geändert. Die Finanzbranche hat nach der Outsourcing-Vereinbarung mit der Commerzbank deutlich an Bedeutung gewonnen. "Für die Stärkung des Wachstums in diesem Segment kann ich mir durchaus eine Allianz mit einem Dienstleister aus dem öffentlichen Bereich vorstellen", so Aschenbrenner. Weitere wichtige Branchen für HP sind das Gesundheitswesen, die Fertigungs- und Telekommunikations-Industrie, sowie der öffentliche Sektor.

4. SIS (Marktanteil 5 Prozent)

Christoph Kollatz, SIS-CEO sieht SIS durch Siemens One auf dem richtigen Weg: "Die Vernetzung der 46 Rhön-Kliniken ist erst durch die Kooperation mit dem Sektor Healthcare zum Erfolgsprojekt geworden."
Foto: Siemens Business Services

Seit dem 15. Januar 2007 heißt SBS nun SIS. In dem neuen Unternehmen sind sämtliche IT- und Software-Aktivitäten von Siemens gebündelt. "Mit diesem Schritt kommt die Siemens-Tochter endlich in ein ruhigeres Fahrwasser", sagt PAC-Berater Kaiser. Zudem konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr deutlich vom Outsourcing-Vertrag mit der Bundeswehr profitieren. Dadurch hat SIS Marktanteile hinzugewonnen. Bereinigt um diesen Vertrag hätte der Dienstleister nicht mit dem Marktwachstum mithalten können.

Christoph Kollatz, CEO von Siemens IT Solutions and Services (SIS), sieht sein Unternehmen nun aber auf Wachstumskurs: "Wir haben in 2007 auch die Restrukturierung abgeschlossen und das Ergebnis um rund eine Milliarde Euro verbessert." Zudem seien die Margen-Ziele im vergangenen Jahr erreicht worden. "In den letzten vier Quartalen lagen wir jeweils bei über fünf Prozent Group Profit und damit im Margen-Korridor."

Allerdings lassen sich die SIS-Zahlen nur bedingt mit denen von SBS vergleichen. Denn die neue Organisation aus fünf früheren Siemens-Gesellschaften verfügt nun über große Kapazitäten bei der Near- und Offshore-Entwicklung. Während in Deutschland die Zahl der Beschäftigten schrumpfte, stieg sie in den Niedriglohnländern deutlich an. Die neue Positionierung tat wohl auch dem Geschäft mit den externen Kunden gut. Deren Umsatzanteil erhöhte sich auch Herkules-bedingt um zehn auf jetzt 70 Prozent.

Trotz des geringeren Umsatzanteils mit internen Kunden ist SIS enger an Siemens gebunden, als es SBS je war. Den Rahmen dafür bildet das Programm "Siemens One". Darin wurden die Vertriebsaktivitäten von SIS und den Geschäftsbereichen zusammengeführt. SIS-Chef Kollatz kann auch schon erste Erfolge vorweisen: "Wir haben in erstaunlich kurzer Zeit eine Reihe sehr guter Kooperationen generieren können. So modernisierte Siemens das Wasser- und Abwassersystem der slowakischen Bratislava Waterworks Company und wir betreiben die gesamte IT." Außerdem sei die Vernetzung der 46 Rhön-Kliniken erst durch die Kooperation mit dem Sektor Healthcare zum Erfolgsprojekt geworden.

SIS: Die 5 größten Outsourcing-Kunden 2007

Bundeswehr

Continental

C&A

Kordoba

Gerling

Durch die enge Bindung an den Mutterkonzern konnte der Dienstleister vom vorhandenen Branchenwissen profitieren. Das bezieht sich vor allem auf die Branchen, in denen auch Siemens stark ist, also im öffentlichen Sektor, Medien, Gesundheitswesen, Telekommunikation und Finanzindustrie. Von Marktbeobachtern wie dem PAC-Berater Stephan Kaiser wird der Integrationsansatz positiv bewertet: “Im IT-Lösungsgeschäft gibt es bei den Kunden unterschiedliche Entscheiderstrukturen - sowohl in der IT als auch im Fachbereich. Siemens One ist dazu da, diesen Spagat zu professionialisieren."

Mittelfristig will SIS doppelt so stark wachsen, wie die Weltwirtschaft und damit die Vorgaben der Konzernzentrale erfüllen. Dabei sollen in diesem Jahr in Deutschland Themen wie PLM, ERP und SAP, E-Health und Outsourcing beitragen. "Außerdem stehen IT-Lösungen für Nachhaltigkeit und Energiesparen bei den Kunden auf der Tagesordnung", so Kollatz.

5. EDS (Marktanteil: 3 Prozent)

Trotz des Verlustes des Deutschland-Chefs an T-Systems gehörte EDS im vergangenen Jahr zu den Gewinnern im IT-Services-Markt. Das Deutschlandgeschäft wuchs um rund 16 Prozent, getrieben vor allem durch die Übernahme der Arcandor-IT-Tochter Itellium. "Das hat den Dienstleister einen guten Schritt vorangebracht", meint PAC-Berater Kaiser.

"Wir sind vor allem im Applikationsgeschäft über Marktdurchschnitt gewachsen", erklärt Hagen Rickmann, Geschäftsführer bei EDS in Deutschland und verantwortlich für Arcandor, einen der größten Retail-Accounts von EDS, den Erfolg des Unternehmens.

Doch der Image-Wandel ist schwer. Noch immer betrachten viele Anwender EDS als Infrastruktur-Anbieter. Bei Ausflügen in andere Segmente zeigte sich der Dienstleister bisher nicht vom Glück begünstigt. Die angebotene Management-Beratung wurde nicht angenommen und endete vor zwei Jahren mit dem Verkauf von A.T.Kearney, und auch die Geschäftsprozessdienste im Portfolio haben noch keine nennenswerten Umsätze generiert.

Doch die düsteren Zeiten scheinen zumindest in Deutschland vorbei zu sein. "Im vergangenen Jahr wurde kein weiteres Personal abgebaut", so Rickmann. 2008 will das Unternehmen bei der Belegschaft sogar aufstocken.

EDS: Die 5 größten Outsourcing-Kunden 2007

Vodafone

Arcandor

GM (Adam Opel AG)

MContinental

adidas

Dabei spielen unter anderem die Themenfelder SAP, EAI, Oracle und Web 2.0 eine Rolle. Bei der Branchenorientierung hat der Dienstleister das Know-how im Handel deutlich ausgebaut. "Außerdem sind wir im Automobil- und Telekom-Bereich, der Fertigungs- und Finanzindustrie, sowie im öffentlichen Sektor stark", so Rickmann. Der Handel werde auch deshalb in diesem Jahr weiter an Bedeutung gewinnen, weil es einen massiven Bedarf an Erneuerung der Systeme gebe. "Bisher werden hier nur 20 Prozent der IT-Services extern eingekauft."

Für das laufende Jahr erwartet Rickmann deshalb ein Wachstum leicht über dem Marktdurchschnitt. Damit will der Dienstleister seinen Rückstand zu SIS verringern.