CIO Auf- und Aussteiger


Auszeichnung für die IT der Santander Gruppe

Arroyo europäischer CIO des Jahres

11.08.2006
Von M. J. Marzal

Wie bewerten Sie die Technologie heute?

Im Mittelpunkt des Managements der Bank steht heute die Information und nicht mehr das Geld, so wie es früher war. Lange Zeit wurde die Technik lediglich als ein Faktor der Effizienz von manuellen Prozessen angesehen, aber sie ist viel mehr als das. Sie ermöglicht es uns jetzt, unseren Kunden neue Produkte anzubieten und unsere internen Prozesse effizienter zu gestalten. Die Santander Gruppe hat es verstanden, in der Technologie einen Wertzuwachs zu finden und wir machen daraus einen Stützpunkt für viele unserer Zukunftsprojekte.

Eins der letzten Großprojekte der Santander Gruppe war Partenón. Welche Faktoren waren am wichtigsten für die Durchführbarkeit eines solchen Projektes?

Beim Projekt Partenón hatten wir sehr klare Zielsetzungen. Das erste Ziel war, ein Systemmodell zu schaffen, in dem der Kunde im Mittelpunkt steht. An zweiter Stelle wollten wir die Qualität des Kundenservices optimieren, um letztendlich in der Lage zu sein, 120 Millionen Euro Kosten sowohl für Personal als auch für Infrastruktur jährlich einzusparen.

Wie war das Ergebnis?

Das erste Ziel wurde erreicht. Wir haben ein Modell geschaffen, in dessen Mittelpunkt der Kunde steht und das eine hohe Qualität an Informations-Management aufweist. Das zweite Ziel haben wir ebenfalls erreicht. Sowohl beim Roll-Out des Systems auf unser gesamtes Filialennetz als auch in unserem jetzigen System haben wir deutlich niedrigere Fehlerquoten als mit dem alten Modell, weniger Vorkommnisse, und wir haben unsere Ziele auch im Hinblick auf Einsparungen und Ausgaben erreicht, und das alles unter Einhaltung der geplanten Termine.

Welche Anforderungen stellt die Santander Gruppe an IT-Lieferanten?

Ich stehe zwar nicht direkt in Verbindung mit den Herstellern, da wir über zwei Gesellschaften, Produban und Isban, verfügen, mit denen wir Abkommen über Dienstleistungen und Qualität abgeschlossen haben, aber ich kann darauf etwas ganz einfaches antworten: Einhaltung der Qualitätsverpflichtungen.

Sah sich die Gruppe Santander gezwungen, zwei neue Unternehmen wie Produban und Isban zu gründen, damit ihr das geboten werden konnte, was die Branche nicht anbot?

Nein, es handelt sich eher um eine strategische Frage. Wir haben zwei spezialisierte Gesellschaften gegründet, damit sie uns mit Dienstleistungen beliefern, sei es Entwicklung oder Produktion, mit dem Ziel, das Know-how an alle Banken innerhalb der Gruppe weiter zu geben. Wir haben diese Unternehmen auch deshalb gegründet, weil wir der Meinung waren, dass wir Skalenerträge hatten, die groß genug waren, um uns selbst mit dieser Dienstleistung zu versorgen. Und ja, ehrlich gesagt glaube ich, dass wir selbst es besser machen als der Markt. Auf jeden Fall handelt es sich nicht um eine Externalisierung, sondern viel mehr um eine Internalisierung.

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