Strategien


Risiko-Management

Der Leichtsinn regiert

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Grundsätzlich gibt es zwei Aufgabenfelder, die mit dem Risiko-Management zu bestellen sind: die Erfassung der Risiken auf der einen, das ReportingReporting und die Analyse auf der anderen Seite. Für Ersteres, das so genannte strategische Risiko-Management, kann die entsprechende Software ein Gerüst für die Erfassung zur Verfügung stellen, die Inhalte müssen die Verantwortlichen im Unternehmen formulieren. "Dabei sollte das gesamte Management bis auf die Ebene der Abteilungsleiter mit einbezogen werden", rät IFB-Manager Stolle. Der zweite Bestandteil, das operative Risiko-Management, besteht darin, die unterschiedlichen Informationen zu sammeln und mit Hilfe von Analyse-Tools strukturiert aufzubereiten sowie zu bewerten. Darüber hinaus bieten einige Lösungen auch die Möglichkeit, anhand von Simulationsverfahren Prognosen oder ein eigenes Rating zu erstellen. Dazu zählen unter anderen die Lösungen von RMCE oder der Riskmanager von CP aus Hamburg. Alles zu Reporting auf CIO.de

Eine allgemeingültige Empfehlung für das richtige Produkt lässt sich nicht formulieren. "Das ginge in die falsche Richtung", sagt Wolfgang Rempe,Rating-Spezialist beim TÜV Rheinland. "Wichtig ist, dass sich der CIO mit den Anwendern zusammensetzt und eine Anforderungsanalyse erstellt." Technische Raffinessen oder der Umfang der Werkzeuge sollten keinesfalls die wichtigsten Kriterien sein. Gerade wenn ein Unternehmen beginnt, ein Risiko-Management-System aufzubauen, ist es nach Ansicht Rempes gar nicht nötig, die Anforderungen an die Software zu hoch zu schrauben.

"Eine schlichte Tabelle, die Risiken auflistet, und die Überlegung, wie man damit umzugehen hat, helfen vielen Unternehmen schon ein großes Stück weiter", sagt Rempe. "Sie sind damit bereits in der Lage, die Prozesse zu verstehen, die mit dem Risiko-Management verbunden sind." Erst nachdem das Unternehmen eine Weile mit einfachen Instrumenten gearbeitet habe, zeichne sich deutlicher ab, was man in Zukunft haben will. Rempe: "Erst dann sollte man ein umfangreicheres System aufbauen."

Genauso entscheidend, wie die richtige Technik zu finden, ist allerdings der korrekte und kontinuierliche Umgang damit. Ein System, das nicht gepflegt wird, keine konsistenten Daten enthält oder nur zum Einsatz kommt, wenn der Wirtschaftsprüfer vor der Tür steht, kann die Erwartungen nicht erfüllen. Gleiches gilt für die Organisation und die Zuweisung der Verantwortlichkeiten, die klar formuliert sein müssen. "Einmal klasse sein und danach wieder das Niveau zu senken, ist nicht angemessen", betont Rempe. "So funktioniert Risiko-Management nicht."

Weitere Meldungen:

Linkliste zum Artikel "Der Leichtsinn regiert"

Zur Startseite