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Kampf um den Online-Brief

Deutsche Telekom gegen Deutsche Post

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Web.de und GMX testen Hybrid-Brief

Web.de-Geschäftsführer Jan Oetjen sagt zum Erfolg des De-Mail-Projekts: "Wir haben die angestrebte Nutzerzahl erreicht, das System läuft stabil, die Anwender sind zufrieden, und die Technik funktioniert." Jetzt wollen die Partner noch einmal mit dem Bundesinnenministerium darüber sprechen, wie sie die Nutzerbasis möglichst schnell ausbauen können. Bis zum offiziellen Start in der zweiten Hälfte dieses Jahres wollen sie die De-Mail-Systeme weiter betreiben und die Zeit nutzen, um ProjekteProjekte für bestimmte Branchen durchzuführen. Alles zu Projekte auf CIO.de

Bekannte Provider

De-Mail-Anbieter

Wer

Deutsche Telekom, T-Systems. Web.de, GMX (United Internet)

Bekannte Partner

unter anderem ZF Friedrichshafen AG, HUK 24, Gothaer, AWD, Cosmos Direkt, EDAS, LVM, Sparkasse Bodensee, Targo Bank, Volksbank Friedrichhafen

Geplanter Start

zweite Jahreshälfte 2010

Pilotprojekt

9.10.2009 bis 31.3.2010 in Friedrichshafen mit 812 Teilnehmern plus 400 bei Partnern, 40 Unternehmen, Kammern und Behörden

Besonderheit

Web.de und GMX planen Hybrid-Brief und Scan-Dienst

Zusatzdienste

De-Ident, De-Mail-Einschreiben, De-Safe

Wie die Post wollen auch Web.de und GMX einen Hybrid-Brief testen. Hier soll es bis zum Sommer möglich sein, gegen einen Aufpreis von zehn Cent auf das Porto aus dem Web-Portal heraus herkömmliche Briefe kuvertieren und per Briefträger zustellen zu lassen. Ein Scan-Dienst soll Papierbriefe digitalisieren, die dann in die E-Mail-Postfächer verschickt werden. Die Idee des Hybrid-Briefs lebt also auch bei den Post-Konkurrenten. "Wenn der Markt das unbedingt will, können wir das auch", sagt Gert Metternich, De-Mail-Projektleiter bei T-Systems. "Wir kommen aber aus der elektronischen Welt. Unser Ziel ist es deswegen, so schnell wie möglich und so viel wie möglich vollständig elektronisch zu kommunizieren."

Metternich begleitet das Thema seit Mai 2007, also von Anfang an. "Im März 2007 begann das Innenministerium mit seinem Teilnahmewettbewerb. Zehn Unternehmen beteiligten sich mit einem gemeinsamen Ziel, die E-Mail-Kommunikation rechtsverbindlich zu machen. Damals war auch die Deutsche Post dabei", erinnert er sich.

Die Deutsche Post betont, nicht im Wettbewerb zur De-Mail-Initiative zu stehen, sondern im Wettbewerb mit künftigen De-Mail-Anbietern. "Wir verstehen De-Mail als eine Initiative der Bundesregierung, mit der sie die gesetzlichen Normen und Rahmenbedingungen für verbindliche elektronische Schriftkommunikation setzen und etablieren will", sagt Helbig. "Unser Projekt steht also nicht im Widerspruch zur Initiative des Innenministeriums." Gerne weist die Post darauf hin, dass sie sich im Gegensatz zu den Wettbewerbern durch die Vereinigung von elektronischer und herkömmlicher Briefzustellung in einer Hand im Vorteil sieht. Die wiederum machen darauf aufmerksam, dass die Post noch keinen einzigen E-Mail-Kunden vorweisen kann. Allerdings müssen sich auch bei De-Mail die schon vorhandenen E-Mail-Kunden für die rechtssichere Mail extra identifizieren.

Voraussetzung für eine einheitliche Norm für die verbindliche elektronische Schriftkommunikation ist, dass der Gesetzgeber das "De-Mail-Gesetz" (zuvor: "Bürgerportalgesetz") verabschiedet, das die grundlegenden Anforderungen an die Rechtssicherheit der elektronischen Kommunikation regelt. Das hätte eigentlich noch vor den letzten Bundestagswahlen erfolgen sollen. Jetzt würde es noch einmal überarbeitet werden. "Es gab viele Stimmen, die noch Kritikpunkte und Inkonsistenzen sahen", sagt Helbig.

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