Finance IT


TCS-Europachef Padmanabhan über Banken-IT und die Folgen des Satyam-Skandals

"Die Kunden haken beim Offshoring genauer nach"

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Outsourcing-Anbieter stärker an den Risiken beteiligen

Gemäß dem Schlagwort von der Krise als Chance hält Padmanabhan das neue Jahr für einen guten Zeitpunkt, Banken zu modernisieren. Dass das Auslagern komplexerer Bereiche auch die Form des Outsourcings verändert, ist dem indischen Manager bewusst. "Die Kunden beteiligen uns stärker an Risiken als beim Outsourcen einfacher Arbeiten", sagt er. Dass der US-Analyst Aberdeen IT-Entscheidern gleich Joint Ventures empfiehlt, findet Padmanabhan jedoch übertrieben. "Zuviel Aufwand, zuviel Bürokratie", sagt er.

Der TCS-Manager betont, er glaube, dass die als konservativ bekannten Deutschen die Herausforderungen schaffen. Der Inder ist seit zwölf Jahren für Tata tätig. Seit 1997 lebt und arbeitet er in Europa, vor vier Jahren zog er nach Frankfurt. "Meiner Beobachtung nach akzeptieren die Deutschen den Change" sagt er.

Dabei könnten die westlichen Industrie-Nationen durchaus von Asien lernen, so Ananthanarayanan Padmanabhan. Lautet doch eine östliche Weisheit: Das einzig Beständige ist der Wandel.

Geht es allerdings um Indiens Fachkräfte, scheint das mit dem Wandel gar nicht so weit her zu sein. Analysten von Gartner bis Forrester mögen ja behaupten, dem Subkontinent rannten die Top-Talente weg. Padmanabhan sieht das gelassen. "Die kommen alle wieder", versichert er. "Welcher Inder könnte schon dauerhaft auf seine Familie, sein Essen und sein Cricket verzichten?"

Tata Consultancy Services (TCS) ist Teil von Indiens größtem Industriekonzern, der Tata Group. TCS meldete am 31. März 2008 einen Umsatz von 5,7 Milliarden US-Dollar. Etwa 42 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet TCS mit Kunden aus dem Finance-Sektor.

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