Change bei IT-Projekten

Die menschliche Komponente bleibt auf der Strecke

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

5 Tipps für Ihr Change Management

(von Stefan Oldenburg, HGVM Hamburger Gesellschaft für Veränderungs-Management )

  1. Machen Sie sich bewusst, wie Sie selbst auf Veränderungen von anderer Seite reagieren und seien Sie ehrlich zu sich selbst. Haben Sie solche Veränderungen bisher eher als Chance oder eher als lästig oder sogar bedrohlich erlebt? Auch bei Ihren Mitarbeitern wird es beide Fälle geben. Und wenn Sie selbst eine anstehende Veränderung vor allem als Chance sehen, aber davon ausgehen müssen, dass viele Ihrer Mitarbeiter diese Ansicht nicht teilen, dann besteht Ihre Aufgabe vor allem darin, zu informieren, zu erklären und Verständnis zu schaffen.

  2. Wann sind Menschen überhaupt bereit, sich zu verändern? Hierfür gibt es nur zwei Situationen. Entweder ist die Veränderung nötig, um drohendes Unheil abzuwenden (Push-Situation). Dann bedarf es vor allem offener Information und Klarheit über die drohenden Folgen im Fall des Nichthandelns. Hier ist also Sachlichkeit gefordert. Oder die Veränderung schafft die Möglichkeit, ein hoch attraktives Ziel zu erreichen (Pull-Situation). Dann ist vor allem Begeisterungsfähigkeit wichtig, damit alle etwas von der Motivation abbekommen, sich auf den Weg zu machen. Das heißt, in diesem Fall ist es erforderlich, dass Sie Ihre Mitarbeiter auch emotional mitnehmen.

  3. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, wichtige Meinungsträger einzubeziehen, und zwar unabhängig von deren Funktion und hierarchischer Position. Hier geht es allein um den Einfluss im Rahmen des Flurfunks. Je mehr jemand als Kritiker bekannt ist, umso mehr sollten Sie sich um ihn oder sie kümmern. Übrigens: Manchmal haben diese Menschen richtig gute Gedanken. Und wenn sie ernst genommen werden, haben sie auch keine Veranlassung, sich als Untergrundkämpfer zu betätigen.

  4. Mit einmal informieren ist es nicht getan. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, in regelmäßigen Abständen darüber zu informieren, was gerade Sache ist und wo Ihr Projekt steht. Ganz besonders dann, wenn kritische Umstände auftauchen. Ihre Mitarbeiter sprechen ohnehin darüber. Besser, Sie nehmen auf die Kommunikation Einfluss. Und warten Sie nicht darauf, dass Ihnen selbst alles restlos klar ist. Dann haben sich in der Zwischenzeit schon so viele interessante Gerüchte gebildet, dass die wahre Information nur noch geringe Aufmerksamkeit findet und Sie vor allem mit der Gerüchtebekmpfung ausgelastet sind.

  5. Planen Sie Ihr Projekt so, dass Sie an einigen Punkten schnell erste Erfolge schaffen (sogenannte Quick Wins). Das ist gut für die Stimmung, zeigt den Skeptikern, dass Veränderungen auch etwas bringen, und fördert die Motivation für die schwierigeren Schritte.

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