Mit Cloud, Big Data und Analytics aus der Krise

Die Story von Hewlett-Packard

20.06.2013
Von Christian Merten

2009: HP kauft den Networking-Spezialisten 3Com

Seine Netzwerkkompetenz baut HP schließlich 2009 durch die Akquisition der 3Com Corporation aus. In Deutschland übernimmt zum 50-jährigen Bestehen der HP GmbH Volker Smid den Vorsitz in der Geschäftsführung.

2010: Ex SAP-Chef Leo Apotheker ersetzt Hurd

Mark Hurd stürzt 2010 als HP-Chef über eine Affäre mit einer Mitarbeiterin. Leo Apotheker übernimmt seinen Posten. Der kurzzeitige ehemalige SAP-Chef will seinen neuen Konzern stärker auf das Softwaregeschäft umlenken. Vom Hardwaregeschäft möchte er sich trennen. Der Kauf der Palm Inc. mit ihrem WebOS als Betriebssystem für mobile Geräte erweist sich schon ein Jahr später als Verlustbringer. Die Geräte verkaufen sich erst gut, als sie zu Schleuderpreisen verramscht werden. Der angestrebte Umbau bringt viel Misstrauen ins Unternehmen und nährt die Zweifel, ob Apotheker den Konzern wieder in die Spur bringen kann.

2011: eBay-Chefin Meg Whitman übernimmt das Ruder

Der Verwaltungsrat ist gegen Apotheker und holt eBay-Chefin Meg Whitman. Seit dem 22. September 2011 ist sie CEO von HP. Sie geht einen anderen Weg, sieht das Hardwaregeschäft als wichtiges Standbein. Mittlerweile hat sie HP einen harten Sparkurs verordnet. Die Geschäftszahlen für 2012 waren noch katastrophal: Bei einem Umsatz 120,4 Milliarden Dollar machte HP einen Verlust von 12,7 Milliarden Dollar. 2011 hatte das Unternehmen bei 127,2 Milliarden Dollar noch 7,1 Milliarden Dollar Überschuss erzielt. Diese dramatische Entwicklung liegt zu einem großen Teil an der Akquisition des Softwarespezialisten Autonomy. HP hatte das Unternehmen 2011 für rund 11,1 Milliarden Dollar gekauft und musste im vergangenen Jahr 8,8 Milliarden Dollar davon abschreiben. Das HP-Management und die Führung von Autonomy streiten derzeit noch, ob durch Buchungstricks der Kaufpreis in die Höhe getrieben worden war.

2013: Das PC-Geschäft bricht ein

Foto: Hewlett-Packard

Unter Whitman will HP wieder in die technologische Offensive gehen. Neue Produkte rund um Cloud ComputingCloud Computing, Big DataBig Data und Analytics sollen helfen, das Runder herumzureißen. Sie sollen das wegbrechende PC-Geschäft kompensieren helfen. HP ist zwar noch Marktführer, doch die PC-Verkäufe sind im ersten Quartal 2013 um fast 24 Prozent abgesackt. Lenovo ist HP auf den Fersen und konnte im gleichen Zeitraum sogar ein kleines Plus von 0,1 Prozent an abgesetzten PCs verzeichnen. Alles zu Big Data auf CIO.de Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Außerdem hat Whitman dem Unternehmen einen Sparkurs verordnet. Insgesamt sollen 29.000 Stellen gestrichen werden, also fast jede zehnte. In Deutschland sollen 1300 von einst 10.300 Jobs wegfallen. Whitman zeigt sich entschlossen, Hewlett-Packard wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Personell ist das Unternehmen allerdings noch nicht zur Ruhe gekommen. Anfang April gab der Chef des Verwaltungsrats Ray Lane seinen Posten auf. Er reagierte damit auf das magere Wahlergebnis auf der letzten Hauptversammlung, auf der ihn nur 59 Prozent der Aktionäre wählten.

(CW)

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