Diesel-Skandal

Ex-Audi-Chef Stadler wegen Betrugs verurteilt

27.06.2023
Die ersten strafrechtlichen Urteile in der Aufarbeitung des Diesel-Skandals sind gefallen. Das Landgericht München verurteilte Ex-Audi-Chef Rupert Stadler wegen Betrugs durch Unterlassen.
Die Anwälte des ehemaligen Audi-Chefs Rupert Stadler konnten eine Gefängnisstrafe abwenden.
Die Anwälte des ehemaligen Audi-Chefs Rupert Stadler konnten eine Gefängnisstrafe abwenden.
Foto: Audi AG

Das Landgericht München hat den ehemaligen AudiAudi-Chef Rupert Stadler zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Die Kammer sprach ihn am Dienstag des Betrugs schuldig. Top-500-Firmenprofil für Audi AG

Auch die beiden Mitangeklagten - der frühere Chef der MotorentwicklungMotorentwicklung und spätere Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz sowie der Ingenieur P. - erhielten Bewährungsstrafen wegen Betrugs. Top-Firmen der Branche Automobil

Es sind die ersten strafrechtlichen Urteile in Deutschland im 2015 aufgedeckten Diesel-Skandal, der die ganze Branche erschüttert und Milliardenschäden verursacht hat. Hatz und der Ingenieur P. hatten gestanden, für die Manipulation von Dieselmotoren gesorgt zu haben. Damit hielten sie Abgaswerte auf dem Teststand ein, drosselten die Abgasreinigung aber auf der Straße. Stadler hat gestanden, den Verkauf manipulierter Autos zu spät gestoppt zu haben.

Die Bewährungsstrafen sind an die Zahlung hoher Geldauflagen geknüpft. Die Staatsanwaltschaft hatte den Bewährungsstrafen für Stadler und P. im Rahmen einer Verständigung im Prozess bereits zugestimmt, im Fall von Hatz aber eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung gefordert. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. (dpa/rs)

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