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Exklusiv-Interview mit Siemens-CIO: "Radikaler denken"

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Die Bereitschaft zu derart gravierenden Veränderungen lässt sich nicht von oben verordnen. Wie war die Reaktion bei Siemens?

Die Widerstände sind natürlich groß. Das ist weniger im Thema selbst begründet, jedoch treffen Sie immer auf ein gewisses Beharrungsvermögen. Wir reden hier schließlich von starken Veränderungen, und das auch noch kontinuierlich über einen längeren Zeitraum. Die meisten Menschen lieben Veränderungen, solange sie nicht bei ihnen stattfinden. Deswegen haben wir uns nicht nur Freunde gemacht. Wer "Everybody’s Darling" sein möchte, sollte nicht CIO eines DAX-Unternehmens werden.

Ohne Rückendeckung aus dem Vorstand wird der Wandel kaum gelingen …

Die Unterstützung von oben ist absolut notwendig und voll und ganz gegeben. Wir haben eine günstige Konstellation bei Siemens, denn ich berichte direkt an Heinrich Hiesinger, den CEO des größten Siemens-Sektors "Industry". Das schafft eine natürliche Nähe zum Business, und er vertritt den gleichen Standpunkt wie ich. Derzeit beschreiten wir die nächste Evolutionsstufe in einem unserer Management-Programme, dem "CIO Executive Program". Dies hat sich in der ersten Phase ausschließlich an den IT-Nachwuchs gerichtet, aber es müssen künftig beide Seiten eingebunden sein. Das Programm wird umgebaut und steht damit Business-und IT-Managern offen.

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