Healthcare IT


Immer mehr IT im Gesundheitswesen

Experten erwarten Spracherkennung im OP

02.08.2007
Von Alexander Galdy

Sprachtechnik sieht er allerdings auch als probates Mittel zur Serviceverbesserung und Vorqualifizierung für Kundenanfragen bei den Krankenkassen an: "Standardprozesse wie Adressdaten- und Bankverbindungsänderung oder die Identifizierung eines Anrufers über die Eingabe der Kundennummer könnten hier ohne Wartezeit und rund um die Uhr abgearbeitet werden", so der Sprachdialogexperte.

Von den Teilnehmern der Fazit-Studie halten 98 Prozent den Einsatz von Sprachtechnik für Dokumentationsarbeiten für wünschenswert und in absehbarer Zeit realisierbar. Administrative Aufgaben machen im Krankenhaus einen großen Teil der Arbeit aus. Wenn diese routinemäßig durch Spracheingabe erledigt werden können, wäre dies eine große Entlastung für Ärzte und Pflegepersonal, so die Begründung.

Die Voraussetzungen sind günstig

Die Voraussetzungen für den Markterfolg von Sprachdialogsystemen in Deutschland sind nach Auffassung von Professor Wolfgang Wahlster, Schirmherr des Bonner Fachkongresses Voice Days und Chef des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) sehr günstig. Rund 120 Firmen kümmern sich um die Weiterentwicklung der Sprachautomatisierung.

Die Basis steht, doch für Wahlster ist die spannendste Frage noch unbeantwortet: Versteht das System die Sprache bald auch inhaltlich und nicht nur akustisch? Für einen echten Dialog sei eben nicht nur Spracherkennung und Sprachanalyse (Grammatikprüfung) nötig, sondern auch Sprachverständnis.

Die Studie "Zukünftige Informationstechnologie für den Gesundheitsbereich" untersuchte, welche IT-Entwicklungen in den nächsten 15 Jahren das Gesundheitswesen beeinflussen. Dafür wurden unter anderem über 200 Experten aus wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Einrichtungen des Gesundheitswesens und Verbänden sowie Vereinen hinsichtlich ihrer Wichtigkeit, Umsetzbarkeit und Wünschbarkeit befragt.

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