Mangelnde Ausrichtung auf die Unternehmens-Strategie

Firmen planen BI-Projekte oft schlecht

23.10.2007
Von Nicolas Zeitler
Viele Unternehmen gehen Business-Intelligence-Projekte falsch an. Statt BI-Konzepte aus ihren Geschäftsstrategien abzuleiten, gehen sie einseitig technologie-orientiert vor. Berater von Actinium Consulting empfehlen eine genaue Anforderungsanalyse vor dem Anlaufen derartiger Projekte.
Anspruchsvolles Unterfangen: Vier von zehn Unternehmen beurteilen den Schwierigkeitsgrad ihrer bisherigen BI-Projekte als "sehr hoch".
Anspruchsvolles Unterfangen: Vier von zehn Unternehmen beurteilen den Schwierigkeitsgrad ihrer bisherigen BI-Projekte als "sehr hoch".
Foto: Actinium

Unternehmen setzen verstärkt auf Business-Intelligence-Lösungen. Doch bei der Planung und Umsetzung solcher Projekte machen die Verantwortlichen oft entscheidende Fehler, wie Berater von Actinium Consulting beobachtet haben. Am häufigsten weisen BI-Vorhaben demnach strategische Schwächen auf. Schon mit der Ausrichtung der Projekte haben Führungskräfte offenbar häufig Schwierigkeiten. Die Ziele eines Business-Intelligence-Vorhabens sind nicht klar definiert, folglich lässt es sich auch nicht zufriedenstellend planen.

Actinium empfiehlt, bei der Suche nach BI-Lösungen nicht zu früh nur die Technologie im Blick zu haben. Die Business-Intelligence-Konzepte müssen vielmehr aus den Geschäftsstrategien abgeleitet werden. Erst im Anschluss sollten sich die Verantwortlichen nach den dafür passenden BI-Tools umsehen. Wer umgekehrt vorgeht, sich also von einem Anbieter ein Konzept vorschlagen lässt, riskiert, am eigenen Bedarf vorbei zu planen. Denn der BI-Hersteller wird stets Lösungen anbieten, die seinem Ansatz und den Möglichkeiten seiner Tools entsprechen - damit aber nicht unbedingt auch denen des Unternehmens.

Ein weiterer typischer Fehler, den Actinium ausgemacht hat, besteht darin, BI-Vorhaben nicht eng genug an fachlichen Anforderungen auszurichten. Stattdessen bestimmen oft die persönlichen Vorlieben der für einen Bereich im Unternehmen Verantwortlichen über die Ausrichtung des Projekts. Um dies zu vermeiden, schlägt Actinium eine fundierte Anforderungsanalyse vor. Dadurch lasse sich auch die Gefahr einschränken, ein zu wenig differenziertes Konzept zu erstellen. Oft werde die fehlende Differenzierung erst deutlich, wenn ein BI-Projekt bereits umgesetzt wird. Nachbesserungen in dieser Phase - sofern überhaupt noch möglich - erfordern nicht selten Improvisation. Der Aufwand für ein Projekt steigt dadurch deutlich, die Ergebnisse sind dennoch oftmals unbefriedigend.

Den Aussagen und Versprechungen von BI-Anbietern blind zu vertrauen, ist eine weitere Gefahr, der viele Unternehmen erliegen. Interessante Produktmerkmale, schnelle Einführungszyklen oder Integrationsvorteile sind demnach Vorteile, die die Hersteller von BI-Software gerne in den Vordergrund stellen. Die praktische Anwendung bleibe bei derartigen Anpreisungen indes gern außen vor. Und genau bei der treten nachher Schwierigkeiten auf, wenn die Software den Anforderungen des Auftraggebers nicht gerecht wird.

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