Zeitdruck und Arbeitsdichte

Führungskräfte fühlen sich gehetzt

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland fühlt sich bei der Arbeit gehetzt. Das ergab die Studie „Psycho-Stress am Arbeitsplatz“ des DGB.
44 Prozent fühlen sich häufig ausgebrannt.
44 Prozent fühlen sich häufig ausgebrannt.
Foto: DGB

56 Prozent der Beschäftigten in der Bundesrepublik sehen sich einer starken oder sehr starken Arbeitshetze ausgesetzt. Das ist ein Kernergebnis einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), für die 5000 Bürger befragt wurden. Gegenüber dem Vorjahr ist der gefühlte Zeitdruck am Arbeitsplatz demnach um 4 Prozentpunkte gestiegen. Gleichzeitig geben 80 Prozent der Beschäftigten an, dass sie seit Jahren immer mehr in der gleichen Zeit leisten müssen.

44 Prozent der Beschäftigten fühlen sich sehr häufig oder oft nach der Arbeit „leer und ausgebrannt“. Dort, wo die Arbeitsintensität gestiegen ist, leiden sogar 71 Prozent der Arbeitnehmer unter Burnout-Symptomen. Unter den gehetzt Arbeitenden sind es 75 Prozent.

Offenbar hängt der empfundene Psychostress aber nicht allein damit zusammen, dass ständig das Telefon klingelt oder das E-Mail-Postfach überquillt. Die repräsentative DGB-Umfrage legt jedenfalls nahe, dass sich die Lage für IT-Spezialisten keineswegs schlimmer darstellt als für andere Berufsgruppen. Allerdings steigt das Ausmaß an Druck offenbar mit Führungsverantwortung an.

Arbeitspensum in IT-Berufen steigt

In der Informations- und Kommunikationsbranche berichten 55 Prozent der Befragten, dass immer mehr Arbeit in immer weniger Zeit erledigt werden müsse; bei wissenschaftlichen und technischen Dienstleistern sind es 49 Prozent. In diesen beiden Kategorien dürfte das Gros der IT-Profis zu finden sein; der Befund weicht jeweils nicht weit ab vom Gesamtmittelwert 54 Prozent.

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