Sanktionen für ältere Halbleiter-Typen

Intel leidet unter US-Sanktionen gegen Huawei

10.05.2024
Intel tritt bei seinen Geschäftsaussichten etwas kürzer. Als Grund nennt der Konzern den Entzug von Exportlizenzen für Güter an "einen Kunden in China" durch das US-Handelsministerium.
Da das US-Handelsministerium Liefergenehmigungen für ältere Chips an Huawei zurückgezogen hat, musste Intel seine Prognose leicht nach unten korrigieren.
Da das US-Handelsministerium Liefergenehmigungen für ältere Chips an Huawei zurückgezogen hat, musste Intel seine Prognose leicht nach unten korrigieren.
Foto: Koshiro K - shutterstock.com

IntelIntel hat wegen verschärfter US-Sanktionen gegen Huawei seine Umsatzprognose reduziert. Im laufenden zweiten Quartal dürfte der Umsatz zwar noch innerhalb der in Aussicht gestellten Bandbreite von 12,5 bis 13,5 Milliarden US-Dollar liegen, allerdings werde der Erlös unter der Mitte der Spanne liegen und damit weniger als 13 Milliarden Dollar (12,1 Milliarden Euro) betragen. Alles zu Intel auf CIO.de

Grund sei der Entzug von Exportlizenzen für Güter an "einen Kunden in China", von dem das US-Handelsministerium den Konzern in Kenntnis gesetzt habe. Im Gesamtjahr rechnet Intel den Angaben zufolge weiter mit einem Wachstum von Umsatz und Gewinn je Aktie im Vergleich mit 2023.

Sanktionen greifen nun auch für ältere Chips

Zuletzt war bekanntgeworden, dass die US-Regierung den chinesischen Huawei-Konzern auch vom Zugang zu älteren Chips der amerikanischen Halbleiter-Konzerne Qualcomm und Intel abschneidet. Die entsprechenden Liefergenehmigungen seien zurückgezogen worden, sagte der Vorsitzende des Außenausschusses im US-Repräsentantenhaus, Michael McCaul, der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die US-Regierung wirft Huawei Nähe zu chinesischen Behörden vor und sieht den Netzwerk-Ausrüster und Smartphone-Anbieter deshalb als Sicherheitsrisiko. US-Sanktionen verwehren Huawei schon seit einigen Jahren den Zugang zu modernen US-Technologien. Im Server-, Netzwerk- und Storage-Bereich setzt Huwei erfolgreich auf Eigenentwicklungen. Dort kommt Intel schon länger nicht mehr zum Zuge.

Huawei-Smartphones spielen allerdings aufgrund der Sanktionen außerhalb Chinas derzeit kaum noch eine Rolle. Zuvor war der Konzern die Nummer zwei im Markt hinter Samsung. Der chinesische Konzern hatte deshalb auch die auf das Einsteigersegment ausgerichtete Marke Honor verkauft.

Erfolgreiches Huawei-Comeback in China

Im chinesischen Smartphone-Markt hat sich Huawei jedoch von den Auswirkungen der Sanktionen erholt. Wie Counterpoint Research festgestellt hat, war das Ende 2023 mit offenbar komplett in China entwickeltem 7-nm-5G-SoC Modell "Mate 60 Pro" ein voller Erfolg.

Nach den Zahlen der Analysten verkaufte Huawei in den ersten sechs Wochen des Jahres 2024 - also rund um das für den Markt sehr wichtige chinesische Neujahrsfest - 64 Prozent mehr Smartphones als im Vorjahreszeitraum. Der Absatz von iPhones ging im selben Zeitraum um 24 Prozent zurück. Dadurch konnte Huawei seinen Marktanteil in China von 9 auf 17 Prozent steigern und ist nun die Nummer zwei hinter Vivo (18 Prozent) aber noch vor Apple (16 Prozent).

Auch Qualcomm betroffen

Mit den nun entzogenen Sondergenehmigungen konnte etwa Qualcomm noch Modems für den 4G-Datenfunk liefern, aber nicht für die schnelleren 5G-Netze. Qualcomm hatte seine Quartalszahlen kürzlich vorgelegt. Sie wurden als Signal für die Erholung des Smartphone-Markts gewertet. Dort spielten die nun entzogenen Liefergenehmigungen noch keine Rolle.

Der Anbieter übertraf mit seiner Umsatzprognose für das laufende Quartal sogar die Markterwartungen. Lediglich im Disclaimer erklärte das Unternehmen, dass es ein Risiko sei, dass sich "ein erheblicher Teil des Geschäfts auf China konzentriert, "was durch die Handels- und nationalen Sicherheitsspannungen zwischen den USA und China noch verschärft wird." (dpa/rs/pma)

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