BENCHMARKING FÜR MEHR IT-EFFIZIENZ

Sich mit anderen messen

04.03.2002

 Nicht weniger anstrengend verlaufen die Messwochen. „Da wird ein riesiges Zahlenwerk gedreht. Das macht man nicht nebenher“, sagt Norbert Barth, Geschäftsführer der AMB Generali Informatik Services, dem IT-Dienstleister der Generali-Versicherungsgruppe.

 Rund hundert Manntage veranschlagt Barth für das Benchmarking, bei dem Compass unter anderem Rechnerleistungen, NetzwerkeNetzwerke sowie die Mitarbeiterunterstützung durch die IT, das Lager-Management im Client-Server-Umfeld und das Notfall- Management prüft. Mit dem Benchmarking verschafft sich Barth alle zwei Jahre einen Überblick darüber, wo seine IT im Vergleich zu den Mitbewerbern steht. Alles zu Netzwerke auf CIO.de

 Compass-Chef Lippert hält Benchmarking allein schon aufgrund des immer schnelleren Wandels der Technik für notwendig. „Kleine Abweichungen gegenüber den Besten der Branche wirken sich heute viel gravierender aus als früher.“ Allerdings kennt er auch Fälle, bei denen die Ergebnisse vor allem für die positive Darstellung gegenüber Vorstand, Controlling, Kunden oder einem potenziellen Käufer genutzt wurden. „Die Tiefe der Studie ist dann egal“, so Lippert.

 Barth vom AMB ist die Studientiefe dagegen alles andere als egal: „Die Ergebnisse brauchen wir beispielsweise, um zu sehen, ob wir für Computer oder ISDN-Anschlüsse zu viel bezahlt haben.“ Mit den Resultaten geht er dann zum Anbieter, um niedrigere Preise zu erreichen. „Meist herrscht zunächst eine gespannte Atmosphäre, aber in der Regel gehen wir als Sieger aus dem Raum.“ Und auch die anonymisierten Vergleichsdaten bereiten ihm keine großen Sorgen. Wenn AMB in einem Bereich nicht so gut abgeschnitten hat, ruft er einen Kollegen an und fragt einfach nach: „Bist du das mit den besten Werten? Wie hast du das gemacht?“ Das geht so weit, dass sich Führungsleute besuchen und die Ergebnisse diskutieren.

 So sportlich geht es beim IZB Informatik Zentrum, der IT-Tochter der bayerischen Sparkassen und der Bayerischen Landesbank, nicht zu. „Weil unser Geschäft mit Drittkunden noch gering ist, fehlt uns der Marktvergleich“, erklärt Geschäftsführer Anton Müller seine Entscheidung für ein Benchmarking. Der IT-Dienstleister bietet OutsourcingOutsourcing, ein dezentrales Client Server Management und ein multimediales Netzwerk für Sprach- und Datenkommunikation an. „Ich will mir Gewissheit darüber verschaffen, die richtige Leistung zu den richtigen Kosten zu erbringen“, sagt Müller. Allerdings hält er Benchmarking nur für begrenzt tauglich, um Kosten zu senken. „Was nützt es mir zu wissen, dass meine Großrechner zu teuer sind, wenn ich keine andere Wahl habe, weil IBMIBM hier praktisch ein Monopol besitzt?“ Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Outsourcing auf CIO.de

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