Deutsche Firmen hinken bei IT-Qualifikation Europas Spitze hinterher

Weiterbildung mangelhaft

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Die deutsche Wirtschaft verschenkt jährlich rund 4,5 Milliarden Euro. Firmen investieren zwar viel Geld in IT, nutzen ihr Potenzial aber nicht richtig aus. Denn sie vergessen, ihre Mitarbeiter weiterzubilden.
Der Wertschöpfungszuwachs fällt mit 172 Euro pro Beschäftigten in Deutschland im Vergleich zum Spitzenreiter Schweden gering aus.
Der Wertschöpfungszuwachs fällt mit 172 Euro pro Beschäftigten in Deutschland im Vergleich zum Spitzenreiter Schweden gering aus.

Der IT-Qualifikation wird hierzulande zu wenig Bedeutung beigemessen. Durch fehlende Weiterbildung beim Personal gehen Unternehmen etwa 4,5 Milliarden Euro im Jahr verloren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die im Auftrag der von MicrosoftMicrosoft ins Leben gerufenen IT-Fitness-Initiative durchgeführt wurde. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Auch bei den IT-Investitionen liegt Deutschland eher am Ende.
Auch bei den IT-Investitionen liegt Deutschland eher am Ende.

Demnach ließen sich weitaus größere Wertschöpfungszuwächse erzielen, würde mehr in IT-Weiterbildung investiert. Denn drei Viertel des Wachstums der Arbeitsproduktivität generieren sich durch die Nutzung von IT. Allerdings finden nur 36 Prozent der Weiterbildungsmaßnahmen zu IT-Inhalten statt. Dabei können schon jetzt 1,8 Milliarden Euro des jährlichen Wertschöpfungszuwachses auf IT-Qualifizierung zurückgeführt werden.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Thema Weiterbildung auf einem der letzten Plätze. Nur jeder dritte Erwerbstätige qualifiziert sich derzeit gezielt weiter. Die fehlenden Investitionen in Weiterbildung bleiben nicht ohne Wirkung, so das DIW. Während Schweden als Spitzenreiter in Europa einen Wertschöpfungszuwachs von 329 Euro pro Beschäftigten im Jahr verzeichnet, sind es in Deutschland nur 172 Euro.

"Investitionen in IT versprechen höchste Produktivitätszuwächse. Aber nur mit einer entsprechenden Weiterbildung lassen sich alle Effizienzgewinne für unsere Volkswirtschaft realisieren", sagt Klaus Zimmermann, Präsident des DIW. Dieser Zusammenhang läge auf der Hand und werde doch nicht berücksichtigt.

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