BMW, Daimler, Tesla, Volkswagen

Wer im Automarkt überlebt

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Autonomes Fahren im Jahr 2030

Es geht hierbei wohlgemerkt im aktuellen, von enormen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten geprägten Stadium immer noch um Prognosen, die erst in 15 bis 20 Jahren an der Wirklichkeit überprüft werden können. A.T. Kearney geht davon aus, dass 2030 vollständig autonom fahrende Fahrzeuge in nennenswertem Umfang auf den Markt kommen werden. Bis dahin wächst laut Prognose der Berater der Markt für besonderes Automatisierungs-Equipment, für Anwendungen und Güter mit digitalen und physischen Funktionen sowie für mobile Apps mit digitalen Funktionen - und zwar stetig, aber langsam.

Für 2030 beziffern die Berater den Markt für Connected MobilityConnected Mobility dann auf 282 Milliarden US-Dollar, was 7 Prozent des weltweiten Gesamtautomobilmarktes ausmacht. Danach geht es nach Einschätzung von A.T. Kearney rasant voran. Bis 2035 wächst das junge Segment auf ein Gesamtvolumen von 558 Milliarden Dollar respektive 17 Prozent Anteil am Markt an. Alles zu Connected Car auf CIO.de

Die Pyramide wird zu einer Torte

Ein Problem für die Original Equipment Manufacturers (OEMs) ist laut Studie, dass sich - bei gehörig hohen Wachstumsraten - der Markt von der bisherigen Pyramidenstruktur mit ihnen an der Spitze transformiert zu einer Torte. Von dieser bekommen nach Lage der Dinge auch IT-Spezialisten, Telekommunikationsunternehmen, Zulieferer und Gerätehersteller etwas ab. "Wer die Kundenbeziehung kontrolliert, hält das Rad am Laufen", schreiben die Autoren. Über Jahrzehnte seien das die großen OEMs gewesen. "In 15 Jahren muss das nicht mehr der Fall sein."

Game Changer wie Google, Apple und Uber im Vorteil

Nachteilig seien überdies die gewachsenen Traditionen und Strukturen der Automobilhersteller, so A.T. Kearney. Naturgemäß gehen sie von ihren vorhandenen Mobilitätstechnologien aus und versuchten, in diese den "connected lifestyle" zu integrieren. Da eine Welt mit selbstfahrenden Autos, in denen telefoniert, ferngesehen, via Internet geshoppt und Computer gespielt wird, aber etwas völlig anderes als die klassische Automobilität ist, wähnen die Berater die "Game Changer" wie Google, Apple und Uber hier im Vorteil. Diese Firmen geben den neuen Lifestyle sozusagen schon vor und versuchen nun, ihn kompatibel mit der Fortbewegung zu machen.

Noch mehr an Ballast schleppen die OEMs im Wettrennen um die Zukunft mit sich: Da ist die sich abzeichnende Verschiebung in der Wertschöpfung von der Hardware hin zur Software. Sie zwingt die Hersteller einerseits zur Kooperation mit anderen Firmen, andererseits sind diese mitunter selbst Giganten wie die genannten Game Changer oder auch SiemensSiemens, Deutsche TelekomDeutsche Telekom und SAPSAP. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Telekom Top-500-Firmenprofil für Siemens Alles zu SAP auf CIO.de

Zur Startseite