Healthcare IT


Arzneimittel-Informationssystem AidKlinik

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Software

06.11.2006
Von Oliver Weiss/CW at

"Zend Studios Debugging-Funktionen und die PHP Intelligence-Tools beschleunigten zudem den Entwicklungsprozess, da Fehler und Programmierungsschwächen direkt angezeigt werden und sofort von uns ausgebessert werden konnten", so Haefeli. Mit Zend Studio wurden die verschiedenen Datenbanken, auf die bei der Arzneimittelsuche zugegriffen wird, vernetzt. "Die pharmakologischen Datenbanken, in denen die relevanten Informationen zu Medikamenten verzeichnet sind, lassen sich über einen Webbrowser prinzipiell von jedem Computer aus erreichen. Da AidKlinik in jedem Intranet und auch über das Internet eingesetzt werden kann, ist eine Verbreitung des Systems unkompliziert und lediglich eine Anbindung an das jeweilige Krankenhaus-Informationssystem eine kleine Herausforderung", erklärt Simon Schmitt, Diplom-Medizin-Informatiker am Uniklinikum Heidelberg.

Medikamenten-Kombinationen werden mit Patientendaten abgeglichen

Seit über drei Jahren wird am Universitätsklinikum Heidelberg in Pilotambulanzen und seit dem zweiten Quartal 2006 flächendeckend eine strukturierte Arzneimittelverordnung in der Arztbriefschreibung eingesetzt. Durch aktuelle Marktdaten und Wissensbasen unterstützt, ermöglicht sie eine gesetzeskonforme Rezept- und Arztbriefschreibung in sehr kurzer Zeit. Gibt der Arzt die Namen der Arzneimittel oder Wirkstoffe in die Suchfelder ein, baut der Rechner eine Verbindung zu verschiedenen pharmakologischen Datenbanken auf. Dort sind detaillierte Informationen über Medikamente und Wirkstoffe, ihre Nebenwirkungen und bekannte Wechselwirkungen mit anderen Arzneien gespeichert.

Als Datengrundlage dienen hierbei einerseits die 14-täglich aktualisierten Marktdaten mit mehr als 65.000 Präparaten, inklusive Herstellerangaben und Preisen sowie zahlreiche selbst entwickelte Wissensbasen -andererseits findet ein bidirektionaler Datenaustausch mit dem Krankenhaus-Informationssystem statt (am Universitätsklinikum Heidelberg SAPSAP i.s.h.med). Automatisch gleicht der Computer die vom Arzt verordneten Medikamenten-Kombinationen mit den Informationen der Datenbanken ab. Wurden Kombinationen gewählt, die möglicherweise gefährlich sind, warnt das Programm den Arzt und der CCDS (Computerized Clinical Decision Support) tritt in Funktion. Auch wenn zwei Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff eingegeben wurden oder eine Fehldosierung droht, erscheint ein Warnhinweis auf dem Bildschirm. Alles zu SAP auf CIO.de

Die Anwendung von AidKlinik am Universitätsklinikum Heidelberg zeigt, dass sich die Software gut in die ärztlichen Arbeitsabläufe integriert. Viele Rezepte werden innerhalb weniger Sekunden zusammengestellt, die Hälfte innerhalb von 80 Sekunden gedruckt. Pro Monat werden 48.000 Suchanfragen im Mittel in weniger als 1,2 Sekunden durch das System bearbeitet. Durchschnittlich gibt es 20 Prozent falsch formulierte Suchangaben - auch diese können dank der integrierten phonetischen Suche beantwortet werden. Haefeli sieht deshalb gute Chancen, das System auch in anderen Kliniken und in Arztpraxen einzusetzen.

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