Analysten-Kolumne

2.0-Welle: Innovation und Marketingmasche zugleich

10.01.2007
Von Joachim Philippi, Bernd Scherf und Carsten Dittmar

DW 2.0 ist mit Sicherheit ein guter Aufhänger für spannende Diskussionen. Wesentlich geeigneter, um die Entwicklung von Business IntelligenceBusiness Intelligence und Data Warehouse zu beschreiben, sind allerdings ausgefeilte Reifegradmodelle, die fünf oder sechs Entwicklungsstufen statt zwei eines Data Warehouses betrachten und neben der Sicht auf die Technik auch die fachlichen und organisatorischen Prozesse mit einbeziehen. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

IT-Community im 2.0-Rausch

In dem Maße wie der Begriff Web 2.0 populär wurde, suchen Unternehmen immer mehr Anwendungsbereiche für den Zusatz 2.0. CRM 2.0 soll beispielsweise einen Nutzen schaffen, indem es das Konzept der Sozialen NetzwerkeNetzwerke in das Kunden-Management integriert. Der Markt für Enterprise Content Management-Systeme soll sich allein durch die KonsolidierungKonsolidierung der Anbieter von Werkzeug-Software und der Übernahme von Herstellern durch große Infrastruktur-Anbieter wie IBMIBM in Richtung eines ECMECM 2.0 entwickeln. Alles zu ECM auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu Netzwerke auf CIO.de

Eine weitere Steigerung ist Enterprise 2.0. Es stellt eine Art Zusammenfassung von Web 2.0, SOA 2.0 oder DW 2.0 dar. Es integriert die dort vorhandenen Konzepte auf Unternehmensebene und setzt interne soziale Netzwerke, analog des Web 2.0, als echten Produktionsfaktor ein. Forscher arbeiten sogar bereits an einer neuen Version des menschlichen Körpers, dem so genannten "human body 2.0". Diese Weiterentwicklung würde allerdings den Namenszusatz 2.0 verdienen - immerhin verspricht es eine "radikale Lebensverlängerung" durch Nanobots, die durch die Blutbahnen wandern.

Fazit

Die 2.0-Welle ist derart hoch und der Begriff wird so inflationär verwendet, dass er seine Aufmerksamkeitswirkung schon wieder deutlich verliert. In einigen Fällen ist der Stempel 2.0 durchaus berechtigt, da er auf wesentliche Neuentwicklungen hinweist. In vielen Fällen gibt es aber weit bessere Möglichkeiten, aktuelle und künftige Entwicklungen zu beschreiben.

Joachim Philippi ist Senior Executive Manager, Bernd Scherf Senior Manager und Carsten Dittmar Senior Consultant bei der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting AG.

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