Cloud Computing


Personalberater mahnt

Cloud verlangt neues Denken vom CIO

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Er hat schon etliche CIOs in Unternehmen vermittelt – bis hin DAX-Unternehmen - und verzeichnet über die Jahre eine Veränderung in den Anforderungsprofilen. Standen vor einer Dekade noch der Betrieb der Inhouse-IT und das Selbstverständnis als interner Service-Dienstleister als zentrale Anforderungen ganz oben auf der Wunschliste, sind jetzt mehr Softskills gefragt. „Die Unternehmen erwarten heute von einem CIO einen weiteren Horizont, intellektuelle Schärfe, Gestaltungswillen, das Verständnis als Business-Partner, Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit, externe Partner zu steuern“, hat Tilker beobachtet.

Branchen-, Business- und Prozess-Wissen wichtig

Das Fachwissen sei für Top-IT-Positionen dabei eine reine Selbstverständlichkeit. Mit der Zunahme an Cloud-Angeboten käme aber auch hier eine neue Dimension hinzu. Das Branchen-, Business- und Prozesswissen bekommt eine noch größere Bedeutung als in der Vergangenheit: „Angebote aus der Cloud erlauben in der Regel weniger Customizing als die Inhouse-IT. Der CIO bewegt sich deshalb in einem Spannungsfeld zwischen den generischen externen Services und internem Anpassungsbedarf. Er muss sich deshalb noch besser in den Businessprozessen auskennen als in der Vergangenheit“, sagt Personalberater Tilker.

Deswegen gehöre auch die Beobachtung des Anbietermarkts zu den wichtigen Aufgaben eines CIOs. „Ein IT-Top-Executive, der sich nicht intensiv mit seinem eigenen Markt beschäftigt, kann seine Aufgabe nicht mehr adäquat erfüllen, denn schließlich geht es heute um erheblich mehr als den Einkauf von ein paar Hundert Workstations“

Dabei nimmt wird nach seiner Einschätzung die Rolle des CIO im Unternehmenskontext zu. "Der CIO steht im Zentrum des Nervensystems eines Unternehmens", sagt der Personalexperte. Auf Seiten der CIOs sei indes ein Umdenken nötig. Denn wer seine eigene Stellung im Unternehmen lediglich nach der Größer der ihm unterstehenden Workforce berechne, werde es in Zukunft in IT-Führungspositionen schwer haben: "Die verbreitete Einstellung, möglichst keine Kohorten abzugeben, wird im Kontext von Cloud Computing natürlich problematisch."

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