Strategien


Alho

Die Netz-Architekten

04.11.2002
Bereits 1999 wollte das Unternehmen Alho Bauprojekte in ganz Europa Web-basiert planen und kalkulieren. Allerdings gab es damals keinen Anbieter für solche Projekte. Jetzt setzt der Fertigbauspezialist ".net" ein.

Welches Gerüst die IT-Architektur haben soll, stand für das in Morsbach-Hammer in der Nähe von Siegen in Westfalen beheimatete Industrieunternehmen Alho frühzeitig fest. Zu früh, wie sich herausstellte. Bereits Anfang 1999 wollte der Hersteller von Systemgebäuden in Stahlskelett- und Holzfertigbauweise seine Geschäftsprozesse mithilfe einer durchgängig Webbasierten Struktur beschleunigen. "Das entscheidende Kriterium bei der Anbietersuche war der entsprechende Zugriff auf die ERP-Daten mittels eines Browsers", sagt EDV- und Organisationsleiter Albert Becher. Damit schloss Alho damals allerdings alle Software-Anbieter aus.

Obwohl es dem Unternehmen egal war, ob die Anwendungen auf Basis von Java oder Microsofts ".net" läuft, fand man mit der Karlsruher Firma AP Automation + Productivity erst auf der Cebit 2001 einen Hersteller, der mit P2plus eine passende Lösung anbot.

Der Produzent von Modulen für Büros, Schulen und Baustellencontainer wollte sein Produktplanungs- und Steuerungssystem (PPS) FAS II von IBMIBM ablösen. Es entsprach nicht mehr den Anforderungen, nachdem man bei Dresden, bei Paris und im schweizerischen Wikon neue Standorte eröffnet hatte. "Eine schnelle Planung und Kalkulation war einfach nicht mehr möglich", erinnert sich Becher. Alles zu IBM auf CIO.de

Mit der ".net"-Architektur greift Alho nun Web-basiert auf die Artikeldatenbanken der Lieferanten und Subunternehmer zu. Umgekehrt erhalten alle Subzulieferer wie Maurer, Fliesenleger oder Klempner sofort jeden Änderungswunsch des Bauherrn. Alle Beteiligten verfügen so über die nötigen Informationen; eine doppelte Datenhaltung erübrigt sich. "Im Schnitt soll sich die Zeit für die Kalkulation und Angebotserstellung um ein Drittel verkürzen", so Becher.

Neben diesen beiden Prozessen läuft in der Zentrale auch schon das Vertriebsinformationssystem (VIS) der Karlsruher Software-Firma. Mit dem VIS erhalten Außendienstler Daten über sämtliche Produkte des Hauses, Informationen aus früheren Kundengesprächen und für Marketing-Aktionen. Zudem sammeln die Geschäftsführer derzeit Erfahrung mit einem mobilen Laptop-Zugang. Im nächsten Schritt testet Alho ab Dezember in den europäischen Standorten die mehrsprachigen Web-Services. Anfang 2003 sollen dann alle 50 Arbeitsplätze angebunden sein. Für die Sicherheit sorgt ein europaweites Virtual Private Network.

Schließlich will Alho im April das alte PPS-System endgültig abschalten. Dann kommunizieren rund 150 Alho-Mitarbeiter durchgängig Web-basiert miteinander und nicht mehr über Mail, Fax oder andere Anwendungen. Jeder Nutzer arbeitet mit einer einheitlichen, selbsterklärenden Browser-Oberfläche. "Selbst Praktikanten kommen damit sofort zurecht", berichtet Becher.

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