Fritzmeier Group

Hacker legen deutschen Fahrzeugzulieferer lahm

Julia Mutzbauer ist  Editor bei CSO. Ihr Schwerpunkt ist Security.
Hacker haben die IT-Systeme der Fritzmeier Group lahmgelegt. Internet-Zugang, Telefone und teilweise Maschinen sind betroffen.
Aufgrund einer Cyberattacke sind nach Angaben von Fritzmeier große Teile der Produktion arbeitsfähig, laufen aber derzeit im Notbetrieb.
Aufgrund einer Cyberattacke sind nach Angaben von Fritzmeier große Teile der Produktion arbeitsfähig, laufen aber derzeit im Notbetrieb.
Foto: FRitzmeier Group

Der Fahrzeugzulieferer Fritzmeier ist nach eigenen Angaben Opfer einer CyberattackeCyberattacke geworden. Der Angriff sei am Dienstag (17. Januar) gegen drei Uhr erkannt worden, woraufhin umgehend alle relevanten Systeme abgeschaltet worden seien, teilte ein Sprecher des Unternehmens der Regionalzeitung OVB (Oberbayerisches Volksblatt) mit. Medienberichten zufolge sollen weder Telefone noch die Internetzugänge funktionieren. Auch die Produktionsmaschinen stünden zum Teil still, heißt es. Alles zu Hacker auf CIO.de

"Durch den Angriff sind sämtliche Systeme standortübergreifend betroffen, sodass wir aktuell in unserer Arbeitsfähigkeit sowie Erreichbarkeit stark eingeschränkt sind", erklärte der Unternehmenssprecher. "Wir setzen alles daran, schnellstmöglich wieder handlungsfähig zu werden und nur geringe Rückstände entstehen zu lassen."

Genauere Information zu dem Cybervorfall sind aktuell nicht bekannt. Zudem ist unklar, ob es sich um eine Ransomware-Attacke mit Lösegelderpressung handelt. Derzeit werde daran gearbeitet, sich einen Überblick zu den konkreten Fakten zu verschaffen, heißt es.

Strafanzeige gestellt

Das Unternehmen hat dazu nach eigenen Angaben Experten, unter anderem aus der IT-Forensik, hinzugezogen. Diese sollen die eigenen IT-Fachkräfte bei der Untersuchung, Behebung und der Wieder-Inbetriebnahme der Systeme unterstützen und beraten. Das vorrangige Ziel sei, "den normalen Betrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen", betonte der Sprecher

Die Fritzmeier Group habe Strafanzeige gestellt und befinde sich im Austausch mit allen zuständigen Behörden, so der Sprecher weiter. Auch das Landeskriminalamt Niedersachsen als Zentrale Ansprechstelle für Cybercrime sei eingeschaltet worden.

Der bayerische Produzent von Fahrzeug- und Maschinenteile beschäftigt weltweit an seinen 15 Standorten etwa 2.200 Mitarbeiter. Im Jahr 2020/21 erwirtschaftete das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 320 Millionen Euro. Zu den Kunden des Betriebs mit Hauptsitz in Großhelfendorf im Südosten von München zählen weltweite Konzerne wie BMW, Audi oder Porsche, die Landtechnik-Unternehmen Claas, Fendt und John Deere sowie Baumaschinenhersteller wie Caterpillaer und Liebherr.

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