Mobility-Messe 3GSM

In Barcelona funkt’s

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Derzeit blockieren Sicherheitsbedenken und gespitzte Bleistifte der IT-Manager den Markt für das Enterprise-Segment. Trotzdem erwarten Analysten zweistellige Wachstumsraten für Unternehmensanwendungen.

Auf dem 3GSM World Congress 2007 vom 12. bis 15. Februar in Barcelona wird ihnen wieder der rote Teppich ausgerollt werden: Mobile Geräte wie PDAs, Laptops, Handys und SmartphonesSmartphones stehen in der katalanischen Hauptstadt im Mittelpunkt. Der Zuspruch ist ungebrochen: 2004 musste der Kongress aus Cannes umziehen, weil der Veranstaltungsort, das Palais an der Croisette, wo auch die Filmfestspiele stattfinden, an die Grenzen seiner Kapazität gestoßen war. 2006 kamen über 50 000 Menschen. Doch trotz dieser Besucherzuwachsraten dämpfen Analysten in Europa noch ein wenig die allzu optimistischen Gefühle vieler Hersteller. „Mobile Enterprise Solutions bleiben auf absehbare Zeit ein Nischenmarkt“, sagt Arno Wilfert, Leiter des Bereichs TIME Practice bei Arthur D. Little (siehe Gastkommentar). Alles zu Smartphones auf CIO.de

Mobility hat sich noch nicht so durchgesetzt, wie vor Jahren prognostiziert. Hieß es früher: „Sie können das Notebook wegschmeißen, alles geht auf den PDA“, sind die Marketingtöne jetzt etwas besinnlicher geworden. Denn Spielereien, die den Consumer beeindrucken, ziehen im Business-Bereich nicht. Es fehlt aus Sicht vieler Firmenchefs an sinnvollen Einsatzgebieten im Markt. „Wenn man die Unternehmen fragt, warum sie bisher nicht auf Mobility setzen, dann spielt eine große Rolle, dass sie die Anwendungssituation noch nicht sehen, dazu kommen die hohen Kosten, und dann ist das Thema Sicherheit ganz entscheidend“, sagt Frank Heuer, Senior Analyst bei TechConsult. Viele IT-Leiter sind nach wie vor verunsichert von den Sicherheitsdebatten der vergangenen Jahre. Sicherheit ist heute aber ein absolutes Muss-Kriterium. Viele, die es eigentlich besser wissen müssten, reagieren aber bei diesem Thema etwas kopflos. Von regelrechter „Paranoia bei CIOs“ berichtet Nick Jones, Mobility-Experte bei Gartner. Heuer: „Es gibt bei manchen sogar Befürchtungen, wenn WLANWLAN über VPN abgesichert ist.“ Alles zu WLAN auf CIO.de

Allerdings sehen wir im Markt noch längst nicht alles, was geht. Über die Themen Mobile E-Mail und Personal Information Management (PIM) für die Verwaltung von Kontakten, Aufgaben, Terminen und Notizen sind viele Firmen noch gar nicht hinausgekommen. Thomas Reuner von IDC nimmt die CIOs aber ausdrücklich in Schutz, wenn er sagt: „Wir hören oft, dass der CIO sich wandeln müsse. Doch sind IT-Chefs einfach vorsichtig geworden. Sie glauben nicht mehr allen Versprechungen, sondern warten ab, bis die Lösungen gereift sind, weil sie sich halt mit den Kinderkrankheiten nicht mehr herumschlagen wollen.“

Wolfgang Funk, Senior Advisor der Experton Group, nennt die aktuellen Zahlen aus einer noch unveröffentlichten Untersuchung der Beratungsfirma: 90 Prozent der mobilen Anwendungen in Deutschland entfallen auf PIM und das Abrufen von E-Mails von unterwegs, 16 Prozent verfügen über Mobile CRMCRM, und nur zehn Prozent haben eine Anbindung an ihr ERP-System geschaffen. Zwar haben sich die Hersteller durch UMTS einen Schub versprochen, doch es bleibe, so Funk, immer noch die Frage nach dem Bedarf und dem Nutzen bei den Anwendern. Alles zu CRM auf CIO.de

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