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Internet der Dinge

McKinsey über Lessons Learned bei IoT

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

McKinsey macht bei der mangelhaften Nutzung relevanter Daten diverse organisatorische, technische und kommerzielle Barrieren aus. "Die fundamentalsten Herausforderungen liegen bei der Datenübertragung und bei der Speicherung", so die Autoren. Viele IoT-Applikationen seien auf mobilen oder weit entfernten Geräten im Einsatz. Datentransfer in Echtzeit über Flugmotoren würde momentan die vorhandenen Bandbreitenkapazitäten überstrapazieren.

Hinzu kommen weitere Probleme. "Begrenzte Datenstandardisierung bedeutet, dass für das Zusammenführen von Daten aus verschiedenen Quellen substanzielle Systemintegrationsarbeit nötig ist", heißt es weiter in der Studie. "Diese Herausforderung wird durch Konnektivitäts- und Storage-Behinderungen noch verschärft."

Es zeigt sich, dass zur Realisierung des von McKinsey prognostizierten maximalen Potenzials eine Menge passieren muss. Neben Feldern wie Datenschutz, Sicherheit, Schutz geistigen Eigentums und politischer Regelung weisen die Analysten auf technologische und organisatorische Hürden hin.

Kosten für Hardware müssen noch weiter fallen

Im technologischen Bereich müssten die Kosten für Basis-Hardware weiterhin fallen. Preislich günstige Sensoren mit geringem Energieverbrauch seien für die IoT-Entwicklung essenziell. In den vergangenen Jahren sei der Preis für MEMS-Sensoren (Micro-Electromechanical Systems), die in Smartphones eingebaut werden, um 30 bis 70 Prozent gefallen. Eine vergleichbare Preissenkung sei nun auch für andere Hardware nötig, zum Beispiel für RFID-Tags (Radio Frequency Identification).

Auch Batterie-Strom und Datenkommunikation über kleine und große Strecken müssten laut McKinsey billiger werden - wie auch die Computing- und Storage-Kosten generell. Als Anreiz für einen Ausbau der Datennutzung sei zudem eine Weiterentwicklung von Analyse- und Visualisierungs-Software nötig.

Trennung von operativen Abläufen ist überholt

Organisatorische Veränderungen kommen laut Studie auf die IT-Abteilungen zu. Die traditionelle Trennung von operativen Abläufen ist demnach überholt. "In einer IoT-Welt ist die IT in die physischen Anlagen und Bestände eingebettet und berührt direkt die geschäftlichen Metriken, mit denen die betrieblichen Abläufe gemessen werden", so McKinsey. "Also müssen diese Funktionen enger verzahnt werden."

Um das Internet der Dinge als Ressource für datengetriebene Entscheidungsfindung anzuzapfen und um die Entwicklung neue Geschäftsmodelle anzugreifen, ist laut Studie zusätzliches Know-how nötig. Die Anwender müssten diese entweder intern aufbauen oder aber die Beziehungen zu wissenstechnisch gut ausgerüsteten Partnern intensivieren.

Die Autoren gehen im Übrigen davon aus, dass 70 Prozent der IoT-Wertschöpfung auf Sicht im Bereich Business-to-Business anfallen wird. 40 Prozent der IoT-Wertschöpfung wird laut McKinsey künftig in sich entwickelnden Ländern generiert werden, das Gros aber in den klassischen Industrieländern.

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