Analysten-Kolumne

Offshore-Partner in IT Projekten richtig steuern

19.09.2007
Von Stefan Schlöhmer

Einarbeitung richtet sich nach den Anforderungen

Zu Beginn des Projektes findet die umfassende Einarbeitung des Offshore-Teams statt. Die Art und der Umfang der Einarbeitung richten sich nach den vereinbarten Anforderungen und den Qualifikationen der verfügbaren Mitarbeiter. Generell sind Umfang und Dauer der Einarbeitung umso größer, je weiter sich die Anforderungen von Standardtätigkeiten entfernen. Falls die Aufgabenstellung schwierig ist oder die Beteiligten es wünschen, finden Face-to-Face-Meetings statt. Das Offshore-Team muss so weit qualifiziert werden, dass es in der Lage ist, die geforderten Tätigkeiten weitgehend selbständig auszuführen.

Koordinierte Arbeitsweise durch Offshore Governance Modelle

Ein geeignetes Offshore Governance-Modell ist wesentliche Vorraussetzung, um ein Offshore/Onsite-Projekte erfolgreich durchführen zu können. Solche Modelle legen die Aufbauorganisation, die Prozesse und die wichtigsten Parameter des Projektes fest und regeln auf diese Weise die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten.

Im Folgenden sind jene Themen auszugsweise aufgelistet, die in jedem Offshore Governance-Modell zu berücksichtigen sind. Selbstverständlich sind diese im Hinblick auf die Projektbedingungen zu priorisieren, strukturieren und detaillieren. Der Kunde gibt wesentliche Parameter wie Mengengerüste, messbare Qualitätskriterien oder Ergebnistypen vor. Die Mehrzahl dieser Themen stimmt das IT-Beratungsunternehmen mit dem Partner ab (z.B. Templates zur Informationsübermittlung) oder fordert es von ihm ein (z.B. Abnahmeverfahren).

Arbeitsorganisation und Kommunikation als Bestandteile des Governance-Modells.
Arbeitsorganisation und Kommunikation als Bestandteile des Governance-Modells.

Einige dieser Themen gehören zu den klassischen Bereichen des IT-Service-Managements, z.B. von ITILITIL beschrieben. Da durch Offshore Governance-Modelle Projekte gesteuert werden, nicht aber IT-Infrastruktur, dadurch ein erhöhter Steuerungsaufwand entsteht und sich erweiterte Anforderungen sowie höhere Risiken ergeben, verändern sich die Prozesse, erkennbar z.B. beim Service-Level-Management oder beim Change Management. Die entsprechenden ITIL Prozesse sind recht statisch, und das Rollenmodell ist ein anderes. Gleichwohl können ITIL Prozesse als Grundlage für die im Governance-Modell zu entwickelnden Prozesse herangezogen werden. Alles zu ITIL auf CIO.de

IT-Service-Prozesse und IT-Infrastruktur als Bestandteile des Governance-Modells.
IT-Service-Prozesse und IT-Infrastruktur als Bestandteile des Governance-Modells.

Auch klassische Bestandteile des Projekt-Managements werden tangiert, sind aber im Detail anders, so dass Standards wie PMI nur bedingt übernommen werden können. Beispiele hierfür sind Templates zur Informationsübermittlung als Teil des Project Communications Managements oder Einarbeitung im Rahmen des Project Human Resource Managements.

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