Kosten pro Funkchip sind noch zu hoch

Vom Strichcode zur Funklösung

23.03.2006
Von Thomas Mach/CW.at

Dabei präsentierte etwa das Handelsunternehmen Metro Group seine Variante der RFID-Technologie. "Wir wollen die Funktionsweise dieser Technologie veranschaulichen und zukunftsweisende Anwendungen gleichermaßen unterhaltsam wie informativ präsentieren", erläutert Geschäftsführer Gerd Wolfram. Mögliche Einsatzgebiete gebe es in stattlicher Anzahl. "Mit RFID-Chips gekennzeichnete Waren können auf kurze Entfernung kontaktlos per Funk identifiziert werden. Beliebtes Beispiel ist der Supermarkt, in dem der Kunde statt an der Kasse zu bezahlen einfach beim Verlassen seinen Warenkorb automatisch scannen und den entsprechenden Rechnungsbetrag abbuchen lässt", erklärt Wolfram. Jedoch sei der HandelHandel noch weit davon entfernt, einzelne Artikel mit RFID-Chips zu versehen. Top-Firmen der Branche Handel

Der Handelsriese hatte bereits frühzeitig auf die neue Technik gesetzt und startete Ende 2004 ein Innovation-Center, um die konkrete Nutzung der Technik im alltäglichen Warengeschäft voranzutreiben. In seinem Future Store erprobt das Unternehmen indes neue Technologien im Supermarkt.

Auch Metro-Konkurrent Wal Mart setzt auf RFID. Und treibt den Einsatz der Technologie mit aller Macht voran. Bis zum Januar 2007 erwartet das Unternehmen, dass etwa 600 seiner Lieferanten ihre Ware mit RFID-Tags kennzeichnen und rund tausend Ladengeschäfte in der Lage sind, die auf den integrierten Chips abgelegten Informationen zu verarbeiten, erklärt Carolyn Walton, bei Wal Mart für Informationssysteme verantwortliche Vize-Präsidentin.

Akzeptanzprobleme sind überwunden

Die ersten Schritte auf dem RFID-Terrain machte Wal Mart vor etwa einem Jahr. Im Januar 2005 wurde die erste Pilotinstallation in einem Verteilzentrum in Dallas scharf geschaltet. Laut Walton rüsteten damals hundert Lieferanten ihre für das Distributionslager bestimmten Produkte mit RFID-Chips aus. Nach Presseberichten taten sich einige damit zunächst sehr schwer. Doch heute scheinen die Akzeptanzprobleme weitgehend überwunden zu sein. Mittlerweile seien rund 300 Zulieferer und fünf Distributionszentren beteiligt, und die so gekennzeichneten Paletten würden an etwa 500 Wal Mart-Niederlassungen ausgeliefert, sagt die IT-Chefin.

Laut Walton haben sich die bisherigen RFID-Investitionen für Wal Mart ausgezahlt - sogar ohne eine fundamentale Änderung der Prozesse. Die Technik habe konkrete Vorteile mit sich gebracht: Beispielsweise werde ein über Funk identifizierbarer Artikel im Fall, dass er einmal nicht mehr im Regal vorhanden sei, dreimal so schnell nachgefüllt wie ein anderer. Die Menge der Produkte, die von Hand ersetzt werden müssen, habe sich um zehn Prozent verringert.

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