Hausmesse in Las Vegas

EMC: Klassische Server überflüssig machen

29.05.2012
Von Hartmut Wiehr
Eher versteckt wurde auf der EMC World deutlich: Der Speicher-Hersteller arbeitet mit Tochter VMware an neuen Geräteserien, die Speichern und Rechnen verbinden.
Das Führungstrio von EMC (v.l.): David Goulden, Pat Gelsinger, Joe Tucci. Man versteht sich als Technologie-Company mit langfristiger Strategie und schließt weitere Akquisitionen explizit nicht aus.
Das Führungstrio von EMC (v.l.): David Goulden, Pat Gelsinger, Joe Tucci. Man versteht sich als Technologie-Company mit langfristiger Strategie und schließt weitere Akquisitionen explizit nicht aus.

Mit 42 Neuankündigungen hat man laut Pat Gelsinger, President und Chief Operating Officer, dieses Jahr auf der EMC World in Las Vegas alle bisherigen Rekorde noch einmal übertroffen. Aus der Masse der vor etwa 13.000 Besuchern präsentierten News stachen vor allem die vertieften Partnerbeziehungen mit Cloud-Service-Providern und neue Produkte bei den Isilon-NAS-Speichern und bei Greenplum, der Division für Big Data und Analytics, hervor.

Die Isilon-Systeme sind gegen den bisherigen NAS-Marktführer NetApp positioniert und verkaufen sich laut EMC-Mitarbeitern "wie geschnitten Brot". Besonders in Deutschland soll NetApp schon Marktanteile verloren haben. Die Greenplum-Offensive bei der Auswertung von aktuellen Daten und Vorhersagen künftiger Entwicklungen – zum Beispiel bei Retail-Umsätzen – steckt dagegen noch in den Kinderschuhen, wie man bei EMC freimütig zugibt. Allerdings investiert der Konzern in die neue Division in einem Ausmaß, das an die Entwicklung bei der Tochter VMware erinnert. Man hat großes vor, und sogar von einem zukünftigen Börsengang für Greenplum ist schon die Rede.

Produtkbereinigung bei VMAX und VNX

Eher etwas versteckt auf der EMC World, die vom 21. bis 24. Mai 2012 stattfand, waren die Aussagen zu den Plänen bei der Speicher-Hardware, dem bisherigen Kerngeschäft. So wurde die Produktbereinigung bei den Highend-Geräten VMAX und der Einsteiger- und Midrange-Serie VNX fortgesetzt – nach dem Motto "noch mehr Funktionen und schneller". Zudem gab es weitere Verbesserungen auf der Management-Ebene. Doch nur am Rande erwähnt wurde die eigentlich sensationelle Mitteilung, dass EMC-Speichergeräte zukünftig auch Applikations- und Server-Elemente beherbergen sollen.

Pat Gelsinger präsentierte im Schnelldurchgang die geplante Entwicklung, die er in die mathematisch anmutende Formel "((4+1) * v)m" verpackte. Gemeint ist damit folgendes: In die beiden Speicherklassen für Block- und File-Daten (4+1) werden zunehmend virtuelle Maschinen und Tools der Tochter VMware integriert, auf denen dann einzelne Applikationen – und vielleicht einmal auch komplett virtualisierte Server – lauffähig sein werden.

Zur Startseite