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Healthcare-IT-Management

5 Schlüsselqualifikationen für Klinik-CIOs

Stellenausschreibung für einen CIO

Eine typische Stellenausschreibung für einen CIO könnte so aussehen.
Eine typische Stellenausschreibung für einen CIO könnte so aussehen.

Eine der wohl kompliziertesten Überzeugungsarbeiten brachte der CIO in Hinblick auf die ersten klinischen Pfade hinter sich. Exemplarisch hat Kleemann den gesamten Ablauf eines Patienten mit einem Bandscheibenvorfall buchstäblich an eine Wand gezeichnet, direkt gegenüber von seinem Büro. Sämtliche Akteure an dem Prozess "Bandscheibe" wiederum sind an der nächsten Wand zu finden, vom einweisenden Arzt über die OP-Schwester bis zum Stationsarzt. Per Geschenkband, das mit Reißzwecken an der Wand befestigt ist, zeichnen sich die Wege ab, die der Patient im Krankenhaus hinter sich bringt.

Kleemanns Ziel liegt darin, den Prozess anschaulich zu machen, um ihn dann zu vereinfachen und zu standardisieren. "Pfade und Steuerung beinhalten Grenzen", bemerkt Kleemann, "das ist nichts für Mediziner." Trotzdem steht heute der Pfad für die Entfernung der Gallenblase, ein Erfolg für ihn. Und ein Hinweis darauf, dass der IT-Chef inzwischen klarmachen konnte, dass IT nicht administrativen Mehraufwand, sondern mehr Effizienz durch bessere Abläufe bedeuten kann. "Letztlich ist ein Klinikpfad nichts anderes als der Produktionsplan bei einem Autokonzern", erläutert der Manager aus der "Audistadt", der allzu gerne das Geheimwissen der Ärzte transparent macht.

"Klassisches Projekt-Management - und ein Schuss Chaosmanagement" gehören, so Kleemann, zusätzlich zu den Qualitäten eines IT-Chefs, der seine Manager-Qualitäten durch "learning by doing" erworben haben will. 20 Jahre lang als Pfadfinder unterwegs, Betreuer von Jugendgruppen und sein Engagement für eine Diözese haben ihm geholfen, Ziele zu vermitteln: "Ich will keine Worthülsen", sagt Kleemann, "sondern klare Ansagen mit einem Schuss Diplomatie."

Die 2. Health-IT-Ausgabe.
Die 2. Health-IT-Ausgabe.

Noch ist die IT im Klinikum Ingolstadt nicht abgehoben - erste Patienten stehen noch etwas ungläubig vor den Medikiosk-Terminals. Der Flug ins Patientenbett und in den OP ist letztlich ja auch nicht ganz so attraktiv wie ein Flug auf die Kanaren. Diese Vision wird auch Kleemann schwerlich vermitteln können.

Dieser Artikel stammt aus der Health-IT-Ausgabe 4/2010, die sie kostenfrei als PDF herunterladen können.

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