Analysten-Kolumne

Die Zukunft des IT-Services-Marktes

08.02.2006
Von Katharina Grimme

Die Nutzung von Niedriglohn-Arbeitskräften in verschiedenen Teilen der Welt zur Entwicklung, Wartung und Verwaltung von IT Altsystemen sowie neuen Applikationssystemen wird im Jahre 2010 gang und gäbe sein. Dementsprechend werden Dienstleister aus China und anderen Fernostländern ihre Dienste innerhalb des IT-Services-Ökosystems zuliefern. Einige dieser Dienstleister werden kundenfokussierte Markenanbieter sein, andere hingegen agieren als Subunternehmer für westliche Anbieter.

Stärkere Segmentierung

Dienstleistungen stellen zunehmend kostengünstige Fähigkeiten dar, die auf Niedriglohnressourcen und standardisierten, kommoditisierten IT-Produkten basieren. Aus diesem Grunde ist es für IT-Dienstleister wenig sinnvoll, eigene Management-Beratungsabteilungen zu haben. Es besteht vielmehr Bedarf an technischer Beratungsleistung sowie Branchen Know-How auf der Vertriebsebene, um den Verkaufsprozeß zu unterstützen.

Die Verbindung zwischen hochwertiger Managementberatung und niedrig wertiger Bereitstellung von IT-Diensten wird weitgehend getrennt sein. Im Jahre 2015 wird, unserer Ansicht nach, die Verbindung von IT-Services mit Management-Beratung innerhalb einer Organisation keinen finanziellen Vorteil mehr darstellen. Wir erwarten vielmehr, dass sich die Anbieter zwischen zwei Varianten entscheiden werden: entweder eine IT-Utility zu werden, oder die Rolle eines Mega-Brokers anzunehmen, in der der Broker aber nicht die gesamte ("end-to-end") Service- und Produktpalette allein anbietet.

Utility Infrastrukturbetreiber

Mit der Entwicklung von Next-generation Networks und Utility Computing ist anzunehmen, dass IT-Infrastruktur sich zu einer Utility IndustrieIndustrie entwickelt. Große, global agierende IT-Utilities werden die Rechenleistung für Geschäfts- sowie Privatkunden bereitstellen. Es wird auch einige Anbieter geben, die ein Geschäftsmodell auf Basis eines Großhandels ("Wholesale") von Eigentum und Betrieb der notwendigen IT- und Netzwerkanlagen aufbauen. Die meisten anderen werden aber eher als virtuelle Infrastrukturbetreiber agieren, so, wie es heute schon die Mobile Virtual Network Operators (MVNOs) im Mobilfunk tun, die die Dienste anderer Firmen weitervertreiben. Somit könnten Unternehmen wie Aldi oder GoogleGoogle durchaus die zukünftigen Vertreiber von IT-Infrastruktur-Dienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen werden. Die Leistungen würden von den heutigen Telekommunikations- und IT Serviceanbietern bereitgestellt. Alles zu Google auf CIO.de Top-Firmen der Branche Industrie

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