Trendthema Sprachsteuerung

Warum Siri und Co. die Zukunft gehört

21.06.2013
Von Tobias Wendehost

Neben AppleApple und Google hat auch MicrosoftMicrosoft integrierte Sprachfunktionen im Angebot. So ermöglichen die Betriebssysteme nicht erst seit "Windows Phone" Zugriffe auf Mails oder Kontakte via Sprachbefehl. Bereits seit Windows Vista ist das Betriebssystem - genau wie der Konkurrent Mac OS X - mit Funktionen für Spracherkennung ausgestattet. Ein Blick in den Systemordner "Erleichterte Bedienung - Spracherkennung" in der Windows-Systemsteuerung dürfte viele Nutzer überraschen. So lassen sich Programme innerhalb von Windows 7 per Sprachbefehl starten und schließen. Mit Sprach-Makros sind zudem auch komplexere Aufgaben möglich. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Die Vorstellung der "Xbox One" letzte Woche war zudem ein Beleg dafür, welchen Stellenwert Sprachsteuerung für Microsoft hat. Die neue Spielkonsole ist auch ein Home-Entertainment-Gerät - inklusive Sprachkommandos (siehe Seite 50). Nach Angaben von Microsoft lassen sich zum Beispiel das TV-Programm ("Xbox play TV"), Apps und Spiele ("Xbox play Game") per Sprachsteuerung öffnen.

Läuft gerade die Tagesschau?

Die Sprachsteuerung von TV-Geräten wird von verschiedenen Anbietern weiterentwickelt. Dragon TV von Nuance sucht auf Nachfrage das gewünschte Programm.
Die Sprachsteuerung von TV-Geräten wird von verschiedenen Anbietern weiterentwickelt. Dragon TV von Nuance sucht auf Nachfrage das gewünschte Programm.
Foto: Nuance Communications

Doch nicht nur Mobilgeräte und Notebooks werden mit Sprachfunktionen ausgestattet. Telematiksysteme und Navigationsgeräte treten genauso in den Mensch-Maschine-Dialog wie Lichtsysteme oder Rasensprenger. Das Bedienverhalten der Nutzer nachhaltig verändern könnten Home-Entertainment und Hausautomation. Nuance Communications entwickelt bereits seit einigen Jahren Software für die Spracherkennung. Das Unternehmen wurde vor allem durch die Software "Dragon Naturally Speaking" bekannt. Die Weiterentwicklung dieser Plattform mit "Dragon TV" steht exemplarisch dafür, wie sich der Sprachdialog zwischen Mensch und Geräten in verschiedene Lebensbereiche ausdehnen kann.

Bei Dragon TV "hört" das Fernsehgerät den umliegenden Raum kontinuierlich nach Befehlen ab. Der Anwender muss nicht kompliziert in ein spezielles Mikrofon sprechen. Hintergrundgeräusche soll die Technik laut Hersteller ausblenden können. Der Sprachbefehl "Dragon TV" weckt die Anwendung aus dem Dornröschenschlaf. Die Bedienung funktioniert mit natürlicher Sprache, das heißt, abgehackte Kommandos sind grundsätzlich kein Problem.

Die Liste an Sprachbefehlen ist lang: So wird nicht nur das Kommando "Dragon TV, schalte um auf ARD" ausgeführt. Es lassen sich auch verknüpfte Fragen stellen: "Läuft gerade die Tagesschau?" oder "Gibt es heute Abend einen Film mit Bruce Willis?" Die Plattform reagiert darauf, indem sie das aktuelle Programm scannt und auf die Frage antwortet. Ist es gerade 20 Uhr, dann erhält der Zuschauer, der nach der Tagesschau gefragt hat, eine positive Antwort und kann per Sprachbefehl zur ARD zappen. Daneben arbeit Nuance seit März mit der Deutschen TelekomTelekom zusammen. Die Entertainment-Remote-Control-App für das TV-Angebot des Telekommunikationsanbieters hat seit kurzer Zeit die Sprachsteuerung von Nuance integriert. Top-500-Firmenprofil für Telekom

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