HP-Studie: IT-Chefs Opfer ihres Erfolgs

Widerlegte CIO-Mythen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Dazu kommt ein Problem, dass nach Einschätzung der Autoren virulenter ist als das Scheitern von Projekten oder die Generationenkluft. Immer häufiger kommt es vor, dass die Kunden über mehr technologische Expertise verfügen als die Unternehmen. „Das droht die gefährlichste Lücke von allen zu werden“, heißt es in der Studie. Betroffen sind vor allem Firmen, die ohnehin angeschlagen sind und nur wenig Profit machen. In dieser Nachzügler-Gruppe kommt es doppelt so oft vor, dass die Kunden mehr wissen als die eigenen Mitarbeiter.

Business-Unterricht für Generation Y

Die IT hat Unternehmen auf vielen Feldern vorangebracht. Das bescheinigen diese Umfrageergebnisse.
Die IT hat Unternehmen auf vielen Feldern vorangebracht. Das bescheinigen diese Umfrageergebnisse.
Foto: HP

Dieser Befund spiegelt die allgemeine Erkenntnis, dass der Zustand der Unternehmens-IT ein hervorragender Indikator für eine gute Business-Performance ist. Beispielsweise sagt insgesamt ein Fünftel, dass Technologie-Initiativen die Erwartungen nicht erfüllt hätten; in der Gruppe der erfolgreichen Firmen sind das nur 8 Prozent. 23 Prozent der High-Performer berichten sogar, dass die eigenen Erwartungen übertroffen wurden, insgesamt sagen das nur 8 Prozent.

Woher aber kommt dann das Klischee der chronisch scheiternden IT-Projekte? Die meisten IT-Projekte seien vergleichsweise klein angelegt, interpretiert Chris Edwards, Professor für Management Information-Systeme an der Cranfield School of Management. „Meistens bleiben sie im Zeit- und Budget-Rahmen“, so Edwards. „Schief laufen fast nur die sehr großen Projekte mit einer Reihe von Schnittstellen – und nur die tauchen in der Presse auf.“

Ebenso übertrieben wird laut Studie die Lücke zwischen Generation Y und älteren Mitarbeitern. Die technologische Fertigkeit werde vor allem durch individuelle Neigungen bestimmt, nicht durch das Alter. Zwar seien die jungen Mitarbeiter zumeist tatsächlich sehr versiert im Umgang mit IT-Technologie, dafür aber auch umso sorgloser beim Kommunizieren in sozialen Netzwerken. Alles in allem herrsche auch bei Digital Natives Schulungsbedarf; dabei stehe aber weniger der Umgang mit der Technologie selbst im Fokus als vielmehr der sinnvolle Einsatz im Beruf und für Business-Zwecke.

Die Konsumerisierung der IT wiederum scheint ein unaufhaltsamer Trend zu sein. 70 Prozent der Befragten erlauben den Einsatz privater Endgeräte im Unternehmen; 40 Prozent gestatten ihren Mitarbeitern, selbst nach produktiven Apps Ausschau zu halten. 54 Prozent sagen, dass sich ihre IT-Abteilung um den Support für eine vielfältige Landschaft an Apps sowie an SmartphonesSmartphones, Tablets und anderer Geräte bemühe. Alles zu Smartphones auf CIO.de

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