App mit Barcode-Scanner

Zalando wird zum Angstgegner

04.03.2013
Von Henryk Hielscher

Rund 50 000 Pakete verschickte Rübsamen-Inhaber Marcus Vorwohlt im vergangenen Jahr an Online-Käufer. Schon vor fünf Jahren begann er, das Web-Geschäft aufzubauen. Statt das komplette Sortiment der Filialen eins zu eins im Netz abzubilden, konzentrierten sich die Augsburger auf die Artikel, bei "denen wir auch bundesweit vorn mitspielen können". Im Fall von Rübsamen waren das etwa Bettwäsche und Tagesdecken.

Auf eine Nischenstrategie setzen auch die Eigentümer des Luxusmodeladens Theresa, der in der Münchner Maffeistraße all die Labels führt, die Fashion-Fans begeistern. 2006 entschloss sich das Inhaberehepaar Susanne und Christoph Botschen, nicht mit Nobelfilialen in andere Städte zu gehen, sondern via Web zu expandieren.

Gucci zum Googeln

Seither hat sich das Startup MyTheresa, das unabhängig vom Münchner Laden geführt wird, zu einer der größten Plattformen für Luxusmode im Netz entwickelt: 160 internationale Designer-Marken von Dolce&Gabbana über Gucci bis zu Givenchy hält das Portal von der Isar inzwischen bereit. 2011 spielte der Online-Shop bereits 25,3 Millionen Euro Umsatz ein. MyTheresa war von Anfang an profitabel. Für 2012 rechnet das Management mit einem Wachstum von 50 Prozent, das Ergebnis soll sich verdoppeln.

Nur einer, so scheint es, kann die Münchner Erfolgsgeschichte noch um ein Happy End bringen: Zalando. Anfang Januar haben die schrillen Modehändler ihren Luxusableger Emeza.de gelauncht. Auf der Internet-Seite kann die betuchtere Kundschaft Cocktailkleider der Edelmarke DKNY erstehen oder Keilstiefeletten des italienischen Designers Giuseppe Zanotti für 559,95 Euro ordern. Das Angebot ist noch weit entfernt vom Niveau von MyTheresa. Aber pünktlich zu den Frühjahrskollektionen soll die nächste Angriffswelle starten.

Zur Startseite