Weltweite Studie zur Verbreitung freier Software

Deutschland weit vorn bei Open-Source

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
Weltweiter Open-Source-Index im Überblick.
Weltweiter Open-Source-Index im Überblick.

Der Environment-Index berücksichtigt dagegen für Länder ohne aussagekräftige Daten allgemeine Faktoren, die Open Source begünstigen, etwa die Zahl von Internet-Usern oder die Anzahl von Patenten aus dem IT-Umfeld. Er erlaubt zumindest vorsichtige Aussagen über die Entwicklung in Ländern ohne nennenswerte Open Source-Aktivitäten.

Open Source Software gedeiht weltweit

Warum nun genau ein Land einen bestimmten Platz im Ranking einnimmt, erschließt sich weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick. Angesichts der Komplexität der Aufgabenstellung erschöpfen sich denn auch die Autoren in allgemeinen Aussagen über den Stand der Dinge: Die Studie zeige, dass Open Source Software "weitverbreitet" ist und auch ansonsten "gut gedeihe". Allerdings, das wissen die Autoren auch, gibt die Studie nur wenig Material für eine Erklärung an die Hand, warum OSS in manchen Gegenden der Welt so erfolgreich ist und in anderen noch nicht.

So dünn das Datenmaterial auf der einen Seite und so komplex die Variablen auf der anderen Seite der Studie auch sein mögen. Die Autoren verstehen die Untersuchung "als Instrument für die Community, um das Bild des Open-Source-Modells zu vervollständigen und seine weitere Ausbreitung zu begleiten", wie Dr. Paul M. A. Baker, Director of Research im Center for Advanced Communications Policy (CACP) der Georgia Tech, feststellt. Insofern ist damit zu rechnen, dass in späteren Wiederholungen der Erhebung das Bild der Verbreitung von Open Source Software weltweit noch schärfer zu sehen sein wird.

Linux knackt die Ein-Prozent-Marke

Für den Erfolg von quelloffener Software künden auch die aktuellen Marktzahlen zur Verbreitung von Linux: Das kalifornische Unternehmen NetApplications hat erstmals einen Linux-Anteil von 1,02 Prozent an den Desktop-Betriebssystemen gemessen. Auf Mac-OS entfallen demnach 9,73 Prozent, die unterschiedlichen Windows-Versionen laufen auf 87,9 Prozent der ausgewerteten Desktop-PCs.

Zur Startseite