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Total global

IBM im Umbau

23.04.2007
Von Eva Müller

Integration der begehrten Mitarbeiter gefragt

Bei den üblichen Bindemitteln für das Personal - Geld, KarriereKarriere und Sozialleistungen - belässt es die FührungFührung allerdings nicht. Palmisanos Truppe müht sich, in dem weltweit verstreuten Gebilde IBM eine Art Wir-Gefühl zu schaffen. Die IBMler sollen das Gefühl haben, einen Beitrag zu einem großen Ganzen zu liefern. Alles zu Führung auf CIO.de Alles zu Karriere auf CIO.de

So initiierte der CEO im vergangenen Jahr ein Online-Brainstorming. Mehr als 150.000 Mitarbeiter weltweit lieferten Vorschläge für die Lösung gesellschaftlicher Probleme - vom intelligenten Stromnetz bis zur Bank ohne Filiale. In diese Ideen investiert IBM bis 2008 rund 100 Millionen Euro.

Schwer zu bekommen, kaum zu halten. Der Umgang mit den begehrten Mitarbeitern in Asien, Osteuropa oder Südamerika erfordert hohe Anpassungsfähigkeit, sowohl vom Management als auch von den Kollegen. Um die Integration der frischen Talente aber kommt langfristig kein Unternehmen herum. In Europa, Amerika und Japan altert die Bevölkerung rapide. Immer weniger Naturwissenschaftler und Ingenieure verlassen die Hochschulen.

Nicht nur die Mitarbeiter, auch die Kunden der Zukunft leben abseits der alten Unternehmenszentralen. Westlichen Konzernen, die auch in Zukunft auf dem Weltmarkt reüssieren wollen, bleibt deshalb keine Alternative zur wahren Globalisierung à la IBM. Auch wenn die Transformation eine aufwendige Umstellung von Technik und Prozessen nach sich zieht, einen grundlegenden Kulturwandel erfordert und ganz neuer Motivationsmechanismen bedarf - der Aufwand lohnt sich.

Die Vorteile der weltweiten Integration erlebte William J. Ireland, Leiter der Service-Fabrik in Bangalore, hautnah im April 2006. Der berühmte Schauspieler Raj Kumar war gestorben; Millionen Menschen nahmen an der Trauerfeier teil. An Arbeit war nicht zu denken. Es flogen sogar Steine gegen die Glasfassaden der Konzerne, die ihre Leute zum Erscheinen nötigten. Kein Problem für IBM. Servicecenter in den USA, in Südafrika und China übernahmen die Arbeit.

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