Strategien


Interview mit Tom Rosamilia, IBM

"IBM wird drei Milliarden Dollar in Chip-Technologien investieren"

Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Wird die Power-System-Division auch verkauft?

Die System-z-Umsätze, also die mit Mainframes, gingen um ein Prozent zurück. Die jetzt zu verkaufende System-x-Einheit erlitt einen Umsatzrückgang von drei Prozent. Die Power-Systems-Division, also die auf die Power-Prozessor-Plattform vereinheitlichten Unix-Server und ehemaligen AS/400-Maschinen, brachen um 28 Prozent ein. Wann wird Ihr Unternehmen einen Käufer für die Power-Systems-Division suchen?

Tom Rosamilia: Wir kommentieren Gerüchte und Vermutungen nicht. Aber eines möchte ich an dieser Stelle betonen: Ich bin jetzt sei 15 Monaten verantwortlich für das Systems-and-Technology-Geschäft. Wir haben in dieser Zeit verschiedene sehr wichtige Ankündigungen für unser Power-Systems-Geschäft gemacht: Wir haben zum einen eine Milliarde Dollar für Linux und andere Open Source-Technologien auf Power Systemen investiert. Der Unix-Markt nimmt zwar ab, ungefähr acht Prozent pro Jahr. Aber der Linux-Markt wächst. Im einstelligen Bereich, aber er wächst. Wir lassen in unserem Unix-Engagement nicht nach, aber wir haben unsere Investitionen und Aktivitäten rund um Linux verstärkt.

Wir haben ferner angekündigt, KVM auf Power Linux Server zu unterstützen (eine Kernel-basierte virtuelle Maschine, ein offener Industriestandard, Anm.d.Red.). Wir haben fünf Porting-Center für Power Systems Entwickler eröffnet, um den Weg für neue Anwendungen auf Linux zu ermöglichen. Zudem haben wir in der Folgezeit 160 Software-Group-Produkte vorgestellt, die auf Linux und der Power-Plattform laufen. Wir investieren eine Milliarde Dollar, um Linux auf der Power-Plattform voranzubringen. Und wir haben bereits im August des vergangenen Jahres die Open Power Foundation (OPF) angekündigt. Im Dezember 2013 wurde die OPF mit fünf Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben - unter anderem mit GoogleGoogle. Mittlerweile sind es 43 Mitglieder und das Interesse ist unvermindert hoch. Im Juni 2014 haben wir zudem die POWER8-Server angekündigt, ein erstes Ergebnis der OpenPOWER Foundation und der erste Prozessor speziell für Big-Data-Analytics. In Summe kann man also sagen: Das Power-Systems-Geschäft hat sich signifikant verändert. Alles zu Google auf CIO.de

Die Probleme, die Sie für das zweite Quartal des Power-Systems-Geschäfts ansprechen, haben damit zu tun, dass wir bislang nur die neuen Low-end- beziehungsweise Scale-out-Produkte unseres Power-Businesses ausgeliefert haben. Der ganze Rest der Power-Familie wird in diesem Jahr erst noch präsentiert. Die Nagelprobe wird also später in diesem Jahr kommen mit der Transition von Power 7 zu Power 8.

Übrigens: Sie sprachen auch die Mainframe-Einheit an: Deren Umsatzrückgang von einem Prozent war für alle Marktbeobachter und Experten eine positive Überraschung.

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