Innovations-Management

IT-Garage für Ideen

08.06.2007
Von Bill Golden

Mike Boltz, CIO der amerikanischen Versicherung Aviva, hat seine Spielecke "IT-Garage" getauft. Sie besteht aus einem Team von 25 Mitarbeitern, die aus allen Ebenen der IT stammen - vom Entwickler bis zum Vice President. Außerdem gehört noch ein Vertreter aus dem Business dazu. Boltz' IT-Garage klopft Innovationen auf deren Tauglichkeit ab, die außerhalb des Unternehmens diskutiert werden. Das können zum Beispiel Open-Source-Produkte sein, aber auch Technologien aus dem Spiele-Bereich. Die IT-Garage checkt auch sie auf Verwertbarkeit.

Team-Mitglieder investieren fünf Prozent ihrer Arbeitszeit für das Projekt, wobei die Teilnahme freiwillig ist. Sie treffen sich etwa zwei Stunden monatlich in der Garage, und verbringen den Rest der Zeit in Untergruppen, die an bestimmten Ideen arbeiten - je nachdem, wie viel Aufmerksamkeit diese gerade erfordern. Boltz nutzt Microsofts SharePoint Portal, um die Kollaberation und den Wissensaustausch zu unterstützen. Er redet ungern darüber, woran die Garage gerade konkret arbeitet. Aber er sagt, dass er gerade finanzielle Unterstützung für drei ProjekteProjekte aus der Garage bekommen hat, die jetzt in die Erprobungsphase gehen. Alles zu Projekte auf CIO.de

CIO-Council: 450 Mitglieder weltweit.
CIO-Council: 450 Mitglieder weltweit.

Mitch Davis, CIO am Bowdoin College in Maine, hat zur Ideenfindung einen "Innovations-Incubator" eingerichtet. Der Brutkasten soll Forschung und Lehre enger zusammenrücken lassen und dabei auch für die eigene IT-Abteilung neue Ideen abwerfen. Davis beschreibt den Inkubator als "Raum, in dem soziale Interaktion arbeitsorientiert stattfindet". Er ist an die Bibliothek des College angebunden, so dass Studenten, Fakultätsangehörige und IT-Mitarbeiter immer mal wieder vorbeischauen. "Sie müssen einen Raum bieten, wo Menschen nicht das Gefühl bekommen, dass sie stören", betont Davis.

Der Ideen-Inkubator liegt deshalb in der Mitte des Gebäudes, umringt von Büros. Er enthält eine IT-Infrastruktur, die von PCs und Macs bis zu Whiteboards und Video-Schnittplätzen reicht. Gleichzeitig gibt es aber auch gemütliche Sofas und einen ausklappbaren Besprechungstisch. Der Inkubator ist das ganze Jahr über geöffnet und jeder kann die Einrichtungen frei nutzen. "Es gibt nur eine Regel", sagt Davis: "Niemand darf über Kosten reden."

Der CIO ermuntert seine Ideengeber immer wieder dazu, im Inkubator aufzukreuzen: "Wir überlegen uns bei jedem Einzelnen, wie das College von seiner oder ihrer Idee profitieren könnte", erklärt Davis. Ein Projekt, das gerade im Inkubator ausgebrütet wurde, ist eine webbasierte Flash-Oberfläche zum Angucken alter mongolischer Schriftrollen. Die Website hat sich zu einer der meistbesuchten des College entwickelt.

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