Kabel Deutschland

Triple Play treibt die IT

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Die IT sieht sich heute als Partner des Business. Wehners Ziel für BPM: Anforderungen frühzeitig erahnen, unnötige Investitionen vermeiden und durch IT einen Mehrwert für das Unternehmen schaffen. „Wir befinden uns teilweise noch auf dem Weg, wissen aber, wo wir hin müssen“, sagt der CIO zum Stand der Dinge.

Das prozessorientierte Arbeiten verlangt von allen Mitarbeitern ein Umdenken.Die IT ist heute nicht mehr nur für interne Anwendungen verantwortlich, sondern auch für Kundenapplikationen. Außerdem entwickelt und betreibt die IT zusammen mit der Technik das Netz- Management-System, das die Hard- und Softwarearchitektur des Kabelnetzes abbildet.

Statt drei Altsystemen ein neues

Dieser Denkansatz hat Wehner schon bei der Implementierung des neuen Abrechnungssystems geholfen: Zum Projektstart hat das IT-Team die Funktionen bisheriger Billing-Systeme analysiert und Anforderungen an das künftige System in ein Pflichtenheft aufgenommen. Bis Mai 2003 wurde es zum Fachfeinkonzept, welches das Design für die Software- und Datenbankentwicklung vorgibt, die Anfang 2004 abgeschlossen wurde. Den Tests folgte im September 2004 die erste Migration in Leipzig. Bis Juni 2005 waren die Regionen Hamburg, Rheinland- Pfalz und Saarland, Bayern, Niedersachsen und Berlin genauso weit. Wehner: „Die Migration dauerte jeweils bis zu einer Woche.“ In dieser Zeit konnten Call-Center- Mitarbeiter zwar Auskünfte geben, die vorhandenen Daten aber nicht verändern. Nun sind alle Kunden und ihre Verträge mit ihrer Historie erfasst. Call-Center-Mitarbeiter können Vertragsänderungen, täglich mehrere tausend, problemlos im integrierten System durchführen – „und zwar ohne Redundanzen“, so Wehner.

Das Standard-CC&B-System des Billing- und CRM-Spezialisten Convergys musste an vielen Stellen angepasst werden. Besonders die verschiedenen Netzebenen in Deutschland machten zusätzliche Arbeiten notwendig. Heute ersetzt dieses neue System die drei Altsysteme.

Zudem unterstützt das System den Vertrieb: Interessenten können sich über das Internet nicht nur informieren, sondern auch bestellen. Außerdem können Kunden nun im Internet nachschauen, welche Produkte unter welchen Adressen zu welchen Vertragsmodalitäten verfügbar sind. Dahinter steckt eine komplexe Auswertung aller Kunden- und Technikinformationen.

Nicht nur Kabelfernsehen, sondern auch Breitbandinternet und Telefonie runden jetzt das Angebotsspektrum ab. Bis Ende des Jahres sollen mehr als 7,5 Millionen Haushalte in Deutschland das „Triple Play“ nutzen können – alles eine Frage der Technik.

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