CIO des Jahres


10 Jahre "CIO des Jahres"

Was einen guten CIO auszeichnet

13.11.2012
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.

Was ein CIO können muss (Teil 3)

"Business verstehen"

Ralf Reich ist Deutschland-Chef von Wipro.
Ralf Reich ist Deutschland-Chef von Wipro.
Foto: Joachim Wendler

Ralf Reich ist Deutschland-Chef von Wipro. Der indische Dienstleister hat den CIO des Jahres über viele Jahre gefördert und ihn somit zu seiner Blüte geführt.

CIO: Herr Reich, welche Eigenschaften muss ein CIO mitbringen, um beim "CIO des Jahres" eine Chance zu haben?

Reich: Der CIO verändert sich gerade - von demjenigen, der das Business unterstützt, zu demjenigen, der das Business überhaupt erst möglich macht. Während IT strategisch wichtiger wird, verliert die IT-Abteilung aber auch an Kontrolle durch so gravierende Trends wie Consumerization, die dafür sorgen, dass die IT geschäftszentrierter wird. Angesichts dieser Veränderungen muss ein CIO des Jahres sein Technologiewissen mit geschäftsrelevanten Entscheidungen verknüpfen können.

Was heißt das genau?

Er sollte ein waches Auge auf neue Technologien haben und diese mit Potenzial umsetzen. Denn nur so kann er schnell auf Marktveränderungen reagieren und sicherstellen, dass sein Unternehmen darauf vorbereitet ist.

Spielt Kostenbewusstsein eine Rolle?

Eine große! Weil die angespannte Wirtschaftslage immer wieder für drastische Einschnitte bei den IT-Budgets sorgt, muss ein CIO IT-Entscheidungen vorweisen, die das Business spürbar positiv beeinflusst haben. Ganz wichtig ist aber: Ein CIO muss heute ein Vorbote von Wandel sein und sein Unternehmen mithilfe der IT zu seinen Zielen führen.

Welche CIOs halten Sie für beeindruckend?

Herausragende CIOs sind fest in der Geschäftsstrategie ihres Unternehmens verwurzelt und wissen, was Mehrwert schafft. Sie stehen nicht an der Seitenlinie und behindern durch die IT, sondern überbrücken proaktiv die Lücke zwischen IT-Systemen und den Bedürfnissen des Business.

Das Business-Verständnis muss also sehr groß sein?

Ja, CIOs verstehen das Business heute besser als die IT und sind viel mehr in Kontakt mit anderen Führungskräften jenseits der IT, um deren Blickwinkel zu begreifen.

Welche CIOs haben Sie in den vergangenen Jahren besonders beeindruckt?

Das ist schwer zu sagen, besonders weil ich seit vielen Jahren mit CIOs zusammenarbeite, die ihr Unternehmen erheblich beeinflussen. Wenn ich zurückblicke auf die vielen CIOs, die einen großen Eindruck auf mich gemacht haben, erinnere ich mich sehr gerne an die Zusammenarbeit mit Michael Gorriz von Daimler, Johannes Helbig von der Deutschen Post und Matthias Moritz von Bayer Healthcare. Sie haben nicht nur einen scharfen Verstand für Technologie und dafür, wie man sie ins Business integriert, sondern sie haben gleichzeitig immer proaktiv und smart IT-Systeme und Technologie eingesetzt, die den Unternehmenswandel unterstützen.

Zur Startseite