Ausblick bis 2016

Forrester-Analyse zum Start von Windows 8

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
In einer Studie spart Forrester weder mit Lob noch mit Kritik und blickt voraus, wie sich Windows in den kommenden fünf Jahren entwickeln könnte.

Kurz vor dem Verkaufsstart von Windows 8 gibt es für das so anders geratene jüngste Microsoft-Kind von Forrester Research ein durchaus gutes Horoskop. Analyst Frank E. Gillett lobt, dass der Monopolist der vergangenen Dekaden endlich die Zeichen der Zeit erkannt habe und einen mutigen neuen Weg gehe. Allerdings prognostiziert Forrester auch, dass es dauern wird, bis das neue touch-freundliche Betriebssystem wirklich durchstartet. Das sei frühestens 2014 der Fall – aber auch dann noch nicht unbedingt bei den Geschäftskunden. Den ein oder anderen Geburtsfehler und die ein oder andere zu überstehende Kinderkrankheit moniert Gillett außerdem.

Herausgefordert wurde MicrosoftMicrosoft laut Forrester speziell durch zwei Großtrends: erstens die Verschiebung vom reinen PC-Markt zu einer Vielfalt an Gerätetypen – im Kern PCs, SmartphonesSmartphones und Tablets; zweitens durch die beginnende Verschiebung von geräte-spezifischen zu service-zentrierten Lösungen. „Das neue Windows ist eine originelle und beeindruckende Antwort auf neue Technologien und den Wettbewerb“, heißt es in der Studie. „Und es adressiert jene Verschiebungen bei den Innovationen und auf den Märkten, die Microsoft verschlafen hat.“ Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de

So erwartet Forrester die Entwicklung des Smartphone-Weltmarktes bis 2016. Windows 8 bringt hier nur einen kleinen Schub.
So erwartet Forrester die Entwicklung des Smartphone-Weltmarktes bis 2016. Windows 8 bringt hier nur einen kleinen Schub.
Foto: Forrester Research

Gleichwohl sind nach Einschätzung von Forrester die Zeiten der OS-Dominanz für Microsoft vorbei. Einst beherrschte der Riese aus Kalifornien 90 Prozent des Marktes. So hoch ist der Marktanteil laut Forrester immer noch, wenn man nur auf den PC-Markt schaut.

Trotz der stetigen, aber kleinen Verkaufszuwächse für die Macs aus dem Hause Apple bleibt das laut Forrester auch künftig so. Mit dem Aufkommen von Smartphones und TabletsTablets sei der Windows-Anteil am Gesamtmarkt aber in diesem Jahr auf lediglich noch 30 Prozent gefallen, so Forrester. Dank Windows 8 werde es immerhin gelingen, den Verfall aufzuhalten und dieses Niveau zu halten. Alles zu Tablets auf CIO.de

30 Prozent Tablet-Markanteil bis 2016

Im Smartphone-Bereich werde Microsoft durch das neue Betriebssystem kleine, aber im Vergleich zur Konkurrenz nicht signifikante Fortschritte machen, heißt es weiter in der Studie. Besser sehe es für Microsoft aber im Tablet-Markt aus, auf dem man bisher effektiv keine Rolle spielte. „Windows 8 ist ein glaubwürdiges und originelles Tablet-OS, aber eine komplexe Hardware-Wahl und ein janusköpfiges User Experience werden ein anfängliches Durchstarten nach dem Launch im Oktober 2012 verhindern“, so Forrester. „Einer langsamen Adaptionskurve folgend, denken wir, dass Microsoft bis 2016 wahrscheinlich fast 30 Prozent Anteile an den Tablet-Verkäufen gewinnen wird.“

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