55 Terabit pro Sekunde

Forscher erreichen Rekord bei Datenübertragung mit Licht

08.06.2017
Künftig sollen noch mehr Daten gleichzeitig mit Licht übertragen werden können.
Solitonen-Frequenzkämme werden durch Siliziumnitrid-Mikroresonatoren erzeugt und zur parallelen Datenübertragung über eine Vielzahl von Frequenzkanälen genutzt.
Solitonen-Frequenzkämme werden durch Siliziumnitrid-Mikroresonatoren erzeugt und zur parallelen Datenübertragung über eine Vielzahl von Frequenzkanälen genutzt.
Foto: J. N. Kemal/P. Marin Palomo/KIT

Wissenschaftler aus Karlsruhe und Lausanne in der Schweiz erreichten nach eigenen Angaben mit einer Datenübertragungsrate von 55 Terabit pro Sekunde über eine Entfernung von 75 Kilometern eine neue Höchstmarke. Das entspreche mehr als fünf Milliarden Telefongesprächen oder mehr als zwei Millionen Fernsehkanälen, wie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) am Donnerstag mitteilte. Veröffentlicht wurden die Forschungsergebnisse in der Zeitschrift "Nature" (DOI: 10.1038/nature22387).

Kernstück der Technik seien sogenannte Mikroresonatoren aus Siliziumnitrid, mit denen Wellenpakete erzeugt werden, die sich ausbreiten, ohne ihre Form zu verändern. Die Mikroresonatoren sind demnach so klein, dass sie auf Chips passen und sich in kompakte Kommunikationssysteme integrieren lassen.

Die jetzt erzielte Datenrate ist nach Angaben von Christian Koos die höchste, die bisher mit einer Frequenzkammquelle im Chipformat erreicht wurde. Koos ist Professor an den Instituten für Photonik und Quantenelektronik sowie für Mikrostrukturtechnik des KIT. Außerdem an den Forschungen beteiligt ist das Laboratory of Photonics an Quantum Measurements an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne. (dpa/rs)

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