Großteil der Unternehmen noch nicht gerüstet

Banken profitieren von IT-gestütztem Risiko Management

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Nur 14 Prozent der Banken haben es sich nach den Vorgaben von Basel II zum Ziel gesetzt, operationelle Risiken zentral durch ein modernes Steuerungssystem (AMA) zu managen. Als Hindernis gelten vor allem Kostenfragen. Gleichzeitig melden die Vorreiter in Sachen AMA, Risiken durch entsprechende IT-Lösungen besser vorbeugen zu können. Das geht aus einer Studie des Beraters Steria Mummert Consulting hervor.

Der Blick auf die Bankenlandschaft zeigt ein uneinheitliches Bild: Eine übergreifende konzernweite Strategie in Fragen des Risiko-Managements sieht mit 36 Prozent rund jeder Dritte in seinem Institut umgesetzt. 51 Prozent der Studienteilnehmer geben an, eine solche Strategie sei zumindest unvollständig vorhanden, dreizehn Prozent erklärten, in ihrem Haus gebe es keine unternehmensweiten Maßnahmen.

Insgesamt haben 80 bis 90 Prozent der Unternehmen noch keine konkreten Vorstellungen davon, nach welchen Methoden sie ein Management für operationelle Risiken umsetzen wollen. Unter den kleinen und mittleren BankenBanken mit einer Bilanzsumme bis 50 Milliarden Euro gibt aber fast jede Dritte (30 Prozent) an, die aufsichtsrechtlichen Anforderungen in diesem Punkt zu erfüllen. Erst eine Minderheit von 14 Prozent geht nach dem so genannten Advanced Measurement Approach (AMA) vor, der IT-gestützt im gesamten Haus Möglichkeiten für die Risikoprävention schaffen soll. Top-Firmen der Branche Banken

Nach den Erfahrungen der Befragten kommen bei dem AMA-Ansatz schnell die Kosten ins Spiel. Zugleich bescheinigen die Studienteilnehmer einem zentralen Steuerungssystem, dass es die Risiko-Transparenz und Früherkennung fördere. Dadurch könne die Gefährdungssituation des Unternehmens realistisch eingeschätzt werden.

Jede dritte Bank entwickelt eigene Lösungen

Bei der technischen Umsetzung des Operational Risk Management-Prozesses hat jede dritte Bank (32 Prozent) hausintern eigene Software-Lösungen entwickelt. Der Großteil (44 Prozent) setzt Lösungen eines Fremd-Softwareanbieters ein und elf Prozent der Befragten ergänzen ihre eigenen Entwicklungen mit zugekaufter Software von extern. 14 Prozent haben die Frage "Make or Buy" noch nicht entschieden.

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