Plädoyer für einen Blickwechsel

7 Tipps für mehr Kreativität in der IT-Abteilung

John Edwards ist freier Autor für Themen rund um die Business-IT.
Die wenigsten Führungskräfte verbinden IT mit Kreativität. CIOs sollten das ändern. Sieben Ratschläge aus der Praxis.
  • Die Tipps kreisen um Prozessautomatisierung und Automation ebenso wie um formale Kreativitätstrainings oder Hackathons – und ausreichend Essen
Kreativität ist keine Gabe, die einige besitzen und andere nicht - man kann sie fördern.
Kreativität ist keine Gabe, die einige besitzen und andere nicht - man kann sie fördern.
Foto: small smiles - shutterstock.com

Cloud ServicesCloud Services, Big DataBig Data, Künstliche IntelligenzKünstliche Intelligenz, Virtual RealityVirtual Reality - so etwas kommt nicht aus dem luftleeren Raum. Sondern aus kreativen Köpfen. Dabei ist Kreativität keine Gabe, die man hat oder nicht. IT-Chefs können die Kreativität ihres Teams gezielt unterstützen. Alles zu Big Data auf CIO.de Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de Alles zu Virtual Reality auf CIO.de

Sieben Beispiele aus der Praxis:

1. Prozesse ansehen: Die IT ist die einzige Abteilung, die in irgendeiner Form wirklich jeden Prozess im Unternehmen unterstützt. Michael Cantor, CIO von Park Place Technologies, traut IT-Mitarbeitern deshalb zu, entscheidende Verbesserungen zu entdecken. Er rät, eine möglichst autonome Gruppe von Mitarbeitern auf irgendeinen Prozess anzusetzen, gerne auch auf einen - scheinbar - besonders gut organisierten. Im Idealfall halten sich die Führungskräfte heraus und die IT-Mitarbeiter wenden agileagile Methoden an. Die Ergebnisse können hochkreativ sein, sagt Cantor. Alles zu Agile auf CIO.de

2. Gelegentlich der Kreativität einen ganzen Tag widmen: Mittels E-Mails oder den typischen einstündigen Meetings entsteht keine Kreativität, sagt Ryan Frazier, Managing Director of Technology bei der Harvard Business School online. Er hat gute Erfahrungen damit gemacht, dem kompletten Team samt einigen externen Beratern einen ganzen Tag Zeit zu lassen. Ziel war in einem Fall beispielsweise, die Datenmanagement-Umgebung für den Einsatz von Advanced AnalyticsAnalytics neu zu designen. Alles zu Analytics auf CIO.de

3. Geduld haben mit den Ergebnissen: Kreativität lässt sich nicht planen wie ein normales Projekt. "Geben sie ihrem Team genug Zeit", rät Soo-Jin Behrstock, CIO von AG Jeans and Koos Manufacturing. Behrstock plädiert außerdem für Diversity, konkret für ein Team aus Kollegen mit unterschiedlichen Hintergründen: "Man kann Dinge nicht aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten, wenn alle dasselbe denken", sagt sie.

4. Automation nutzen: Laut Chris Bedi, CIO bei Service Now, bestätigen neun von zehn IT-Entscheidern positive Effekte von Automatisierung. Eine höhere Arbeitszufriedenheit, mehr Kreativität und mehr Face-to-Face-Gespräche sind Teil dieser positiven Wirkung.

5. Widerspruch fördern - aber freundlich: Läuft ein Bereich nicht gut, haben die Mitarbeiter den größten Einblick, die am nahesten dran sind. Meist sind sie aber keine Führungskräfte. Deshalb ist es wichtig, dass Mitarbeiter widersprechen dürfen. Sie müssen frei reden können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben. Das gibt Christopher Goranson zu Bedenken, Professor an der Carnegie Mellon University's Heinz College of Information Systems and Public Policy. Goranson spricht von einem "Ownership of Problems". Solche "Problem-Eigner" liefern meist die kreativsten Lösungsansätze, wenn man sie - unabhängig von Hierarchien - nur lässt.

6. Einen Hackathon veranstalten: Die Beliebtheit von Hackathons steigt. Pam Nigro, Senior Director of Information SecuritySecurity bei der Health Care Service Corp., veranstaltet sie regelmäßig. Dabei arbeiten die konkurrierenden Teams immer an einem konkreten Problem. Wichtig ist laut Nigro, dass alle Teilnehmer während des Hackathons ihre Titel ablegen, und, dass die Sieger gebührend gefeiert werden. Sie legt Wert darauf, für eine freundliche Atmosphäre zu sorgen - und für ausreichend Essen. Alles zu Security auf CIO.de

Wer Kreativität fördern will, braucht Zeit

7. Formale Kreativitätsschulungen anbieten: Informatiker sind manchmal Opfer ihres eigenen technischen Verständnisses. Formale Kreativitätstrainings können sie darin unterstützen, Dinge anders anzugehen, so die Erfahrung von Bryan Mattimore, Mitgründer und "Chief Idea Guy" bei The Growth Engine. Den Vorteil solcher Kurse sieht er darin, dass Kreativitätstechniken auf eine logische, wissenschaftlich fundierte Weise vermittelt werden. Das können IT-ler gut annehmen.

Fazit: Wer Kreativität fördern will, braucht Zeit. Laut Behrstock (AG Jeans and Koos Manufacturing) beginnt ein solcher Kulturwandel immer mit einer Führungskraft, die dafür offen ist und selbst ein gutes Beispiel abgibt. Während es traditionell der Anspruch von Führungskräften war, Antworten zu geben, müssen sie nun Fragen stellen, so die CIO.

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