Jährlicher Breko-Bericht

Deutlich mehr Glasfaser-Anschlüsse in Deutschland

27.07.2021
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Glasfaser-Internetanschlüsse von 6,4 auf 8,3 Millionen, wie der Branchenverband Breko berichtete. Glasfaser erreiche damit einen Marktanteil von 17,7 Prozent.
Trotz mancher Unzulänglichkeiten ist Deutschland beim Glasfaser-Ausbau auf einem guten Weg - was aber angesichts stark steigender Anforderungen in en kommenden Jahren auch dringend notwendig ist.
Trotz mancher Unzulänglichkeiten ist Deutschland beim Glasfaser-Ausbau auf einem guten Weg - was aber angesichts stark steigender Anforderungen in en kommenden Jahren auch dringend notwendig ist.
Foto: Vittee/Shutterstock.com

Die Versorgung mit Glasfaser-Internetanschlüssen in Deutschland hat sich deutlich verbessert. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl verfügbarer Glasfaser-Internetanschlüssen in Deutschland von 6,4 auf 8,3 Millionen, berichtete der Branchenverband Breko. Glasfaser habe damit einen Marktanteil von 17,7 Prozent erreicht. Zum Jahr 2024 rechnet der Verband mit 26 Millionen verfügbaren Glasfaser-Anschlüssen.

Davon dürften dann 10 Millionen von der Deutschen Telekom und 16 Millionen von ihren Wettbewerbern kommen, hieß es. In dem Verband sind Konkurrenten der Telekom zusammengeschlossen. 2020 kamen den Zahlen zufolge drei Viertel der verfügbaren Glasfaser-Anschlüsse von Telekom-Wettbewerbern. Bei Breko-Mitgliedern werde von 43 Prozent der angeschlossenen Haushalte auch der Internet-Zugang über Glasfaser gebucht. 2019 lag der Anteil bei 42 Prozent.

Die Glasfaserquote stieg von 2019 auf 2020 um 4,2 Prozentpunkte. Damit hatten im vergangenen Jahr 17,7 Prozent der Haushalte, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in Deutschland die Möglichkeit, einen Glasfaseranschluss zu nutzen.
Die Glasfaserquote stieg von 2019 auf 2020 um 4,2 Prozentpunkte. Damit hatten im vergangenen Jahr 17,7 Prozent der Haushalte, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in Deutschland die Möglichkeit, einen Glasfaseranschluss zu nutzen.
Foto: Breko

Der Verband stellt sich für die kommenden Jahre auf eine steigende Nachfrage angesichts des weiter schnell wachsenden Datenverkehrs in Unternehmen und Privathaushalten ein. Insgesamt prognostiziert die Studie einen Anstieg der Bandbreitennachfrage in den nächsten fünf Jahren im Download um den Faktor 5 bis 6. Treibende Kräfte für Privatkunden seien IPTV und Streaming-Dienste, für Geschäftskunden die Umsetzung von Cloud-Architekturen.

Kritik an umständlichen und langwierigen Förderverfahren

Ein Engpass beim Glasfaser-Ausbau könnten aber die in Deutschland vorhandenen Tiefbau-Kapazitäten sein, warnte der Leiter der Studie, Jens Böcker. Breko-Präsident Norbert Westfal betonte, dass die erforderlichen Budgets für den Ausbau zur Verfügung stünden. Die Politik setze aber "weiter sehr stark und starr" auf einen möglichst breiten Einsatz von Fördermitteln. Allein die Bereitstellung umfangreicher staatlicher Mittel führe jedoch nicht zu einem schnelleren Glasfaserausbau, warnte Westfal.

Beispielsweise dauere die Umsetzung geförderter Projekte in der Praxis länger als der Ausbau ohne Einsatz von Steuergeldern. Unterstützung des Staates sei nur dort sinnvoll, wo die Versorgung schlecht sei und die wirtschaftliche Grundlage für einen Ausbau für die nächste Zeit fehle. Dennoch ist die Wachstumsrate für Glasfaser ist in Deutschland im europäischen Vergleich überdurchschnittlich. Die Zunahme liegt von 2016 bis 2020 im Jahresdurchschnitt bei 30,07 Prozent, in den EU-Staaten und UK bei 19 Prozent und in Europa insgesamt bei 12 Prozent. (dpa/pma)

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