Zwischen Tür und Angel

"Fünf Fragen, Herr Popp!"

04.03.2005

Was steht auf Ihrer Prioritätenliste ganz oben?

Die Qualität der IT-Basis-Services weiter zu erhöhen, um für anstehende Forschungsprojekte eine solide Grundlage zu schaffen und die steigenden Anforderungen unserer Auftraggeber zu erfüllen. Außerdem arbeiten wir an einer Neukonzeption der hauseigenen Workflow-Systeme für die Kernprozesse, um den Overhead weiter zu verringern.

Was halten Sie eigentlich von dem Thema "Open Source"?

Ich bin skeptisch. Die Idee, einmal erdachten Code mit Tausenden zu teilen, scheint faszinierend. Wie viele von uns investieren wertvolle Zeit, um Hersteller kommerzieller Software kostenlos bei der Fehlersuche zu unterstützen? Doch ist die beschränkte menschliche Fähigkeit, fremde Software zu verstehen, ein klares Hindernis. Open-Source-Software wird sich schrittweise kommerziellen Produkten anpassen, wenn Stabilität und Kontinuität entsprechend hoch sein sollen.

Welche Technologie wird Ihrer Meinung nach in nächster Zeit die größte Wirkung haben?

Die mobile, die "entortete" Kommunikation verändert unser Handeln nachhaltig. Im internationalen Wettbewerb werden wir uns dem nicht entziehen können, auch wenn Privates und Berufliches immer mehr verschmelzen. Der Vorteil verkürzter Durchlaufzeiten liegt auf der Hand.

Was ärgert Sie am meisten?

Dass der öffentlichen Verwaltung und dem Gesetzgeber jegliches Gefühl dafür fehlt, wie Gesetzesänderungen auf die Komplexität in der Umsetzung wirken. Eine unproduktive Verwaltung bremst die Dynamik der Wirtschaft. Diese Erkenntnis scheint sich in der Politik nicht durchzusetzen.

Welches Buch lesen Sie gerade?

"Optimal entschieden?" von Laszlo Merö. Er entlarvt mit Mitteln der Spieltheorie auf amüsante Weise vermeintlich rationale Entscheidungen. Er bricht aber auch eine Lanze für die "Bauchentscheidung" als oft einzige wirkliche Alternative zum sprichwörtlichen Münzwurf.

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