Ergebnisse der CIO-Studie 2007

Konvergenz ist Chefsache

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.

Kein Big Bang bei der Dresdner

Bernd Göllnitz, CIO bei Webasto: "Ich gehe davon aus, dass wir unser neues CRM-System von Microsoft out of the box implementieren können."
Bernd Göllnitz, CIO bei Webasto: "Ich gehe davon aus, dass wir unser neues CRM-System von Microsoft out of the box implementieren können."

Webasto-CIO Bernd Göllnitz geht zudem davon aus, dass die Integration neuer Anwendungen auf Grundlage des neuen Netzwerkes problemlos vonstatten geht. "Der Technologie-Layer spielt keine Rolle mehr. Ich gehe davon aus, dass wir unser neues CRM-System von MicrosoftMicrosoft, das alte Siebel-Anwendungen ablösen soll, out of the box implementieren können." Alles zu Microsoft auf CIO.de

Die meisten Unternehmen setzen dagegen auf kleinere Entwicklungsschritte in Richtung IP-Netz. Evolution statt Revolution - das ist zum Beispiel bei der Dresdner Bank zu beobachten. "Wir bauen unsere Konvergenz-Infrastruktur beständig aus, aber es gibt keinen Big Bang", sagt Wöbking. Die Frankfurter betreiben bereits mit der Allianz ein weltweites Netz auf IP-Basis, an das in einigen Fällen auch die Telefonanlagen von Filialen angebunden sind. Wenn die alten PBX-Telefonanlagen an das Ende ihres Lebenszyklus anlangen, kaufen die Frankfurter grundsätzlich IP-fähige Komponenten, um sie zu ersetzen. Und wenn Einheiten des Unternehmens in neue Gebäude umziehen, wie etwa bei der Investmentbanking-Sparte der Bank in London, ist das eine Gelegenheit, eine neue Infrastruktur zu schaffen.

"Dort haben wir ein rein IP-basiertes Netzwerk aufgebaut, bei dem auch die Endgräte IP-basiert arbeiten", sagt Wöbking. Dort wird mit Voice over IP telefoniert, und die Telefone haben ein kleines Display, das auch zur Übertragung von bewegten Bildern geeignet ist. Der Gesprächspartner ist dann auf dem Videoschirm zu sehen. "Aber die überwältigende Mehrheit in den Häusern hat konventionelle Endgeräte“, sagt Wöbking. "Wir sehen bisher nicht den großen Nutzen, wenn wir alle weltweit dieselben Endgeräte hätten und uns auf dem Bildschirm sehen könnten. Die Frage bei solchen Entscheidungen ist immer: Was nützt d as unseren Kunden? Und wie wirkt sich so etwas auf unsere Gewinn-und-Verlust- Rechnung aus? Oft gehen solche Rechnungen zu Ungunsten der Technologie aus."

Geeignetes Einsatzgebiet: Callcenter

Investiert in Konvergenztechnologie hat Wöbking vor allem dort, wo die Kunden es direkt bemerken - zum Beispiel in den Callcentern. "Das Kundenverhalten hat ich im Bankenbereich extrem schnell verändert", erklärt er. Ein neues Voice-Portal verteilt deshalb die Kapazitäten der Kundenbetreuer besser. Zugleich sind Anruferkennung mit Banksystemen wie der Kontoführung verzahnt. "An der Kundenschnittstelle können wir uns differenzieren", sagt Wöbking.

In den Bereichen, wo es keiner sieht, genügt es der Bank dagegen, eher wirtschaftliche als technische Schwerpunkte zu setzen. "Wir wollen gut aufgestellt sein, müssen aber nicht jede InnovationInnovation als Erste ausprobieren", sagt der CIO. Er rechnet damit, dass die Verbindungsleitungen zwischen allen Filialen nicht vor 2009 komplett auf IP-Technologie umgestellt sind. Die letzten klassischen Telefone sollen vermutlich 2012 ausgemustert werden. Alles zu Innovation auf CIO.de

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