Lichtkonzern

Osram verkauft schwächelndes Leuchtengeschäft

25.06.2019
Glühbirne und Neonröhre waren einmal. Der rasante technologische Wandel in der Beleuchtungsindustrie rüttelt das Münchener Unternehmen Osram durch - nun verkauft der Konzern eine Traditionssparte.

Der Lichtkonzern OsramOsram verkauft sein traditionelles Beleuchtungsgeschäft an den Münchner Finanzinvestor Stern Stewart Capital. Das teilte Osram am Dienstag in München mit. Die schwächelnde Sparte, die unter dem Namen Siteco firmiert, sitzt im oberbayerischen Traunreut und stellt im Wesentlichen Beleuchtung für Straßen, Tunnel, Büros und Fabriken her. Einen Kaufpreis für den Bereich, der den Angaben zufolge im vergangenen Geschäftsjahr mit rund 900 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 200 Millionen Euro erwirtschaftete, nannte das Unternehmen nicht. Top-500-Firmenprofil für Osram

Mit dem Verkauf wolle Osram seine Transformation zum Hightech-Unternehmen konsequent fortsetzen, erklärte das Unternehmen. Das Geschäft mit traditioneller Beleuchtung läuft wegen des rasanten technologischen Wandels in der Branche seit längerem nicht mehr gut. Die Beleuchtungssparte litt unter schwindenden Umsätzen, insbesondere in den USA. Zudem schrieb der Bereich über viele Jahre Verluste.

Osram - mittendrin in der Transformation

Osram-Chef Olaf Berlien hatte die Siteco-Verkaufspläne im Sommer 2018 angekündigt. Die Käufer haben zugesichert, auf Gewinnausschüttungen vorerst zu verzichten. Stern Stewart Capital ist die Investment-Sparte der gleichnamigen Unternehmensberatung, die in New York gegründet wurde, aber mittlerweile ihren Sitz in München hat.

Osram produziert mittlerweile hauptsächlich LED-Beleuchtung für Autos und optische Halbleiter. Von der Glühbirnenproduktion - ehedem Keimzelle des Unternehmens - hat Osram sich schon vor Jahren getrennt. Allerdings lief auch das Hightech-Geschäft in den vergangenen Monaten nicht gut. Im Jahr 2018 verunsicherte Osram die Anleger mit zwei Gewinnwarnungen, da die Autoindustrie als ein Hauptabnehmer von Osram-Produkten ebenfalls in einer schwierigen Phase ist - unter anderem aufgrund des Handelskonflikts der USA mit China. (dpa/rs)

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