Ukraine-Konflikt

Deutsche Bank sieht kaum Risiken im Russland-Geschäft

10.03.2022
Die Deutsche Bank sieht kaum Risiken in ihrem Russland-Geschäft im Zuge des Ukraine-Konflikts.

Das Engagement sei "sehr begrenzt und größtenteils abgesichert", teilte der Dax-Konzern am Mittwochabend in Frankfurt mit. Die Bank habe ihre Präsenz und ihr Engagement in Russland seit 2014 deutlich verringert und in den vergangenen beiden Wochen nochmals reduziert. "Unsere direkten Risikopositionen sind derzeit sehr begrenzt und werden strikt gesteuert", sagte Risikovorstand Stuart Lewis.

Trotz Ukraine-Konflikt sieht die Deutsche Bank keine unkalkulierbaren Risiken.
Trotz Ukraine-Konflikt sieht die Deutsche Bank keine unkalkulierbaren Risiken.
Foto: tunasalmon - shutterstock.com

Konkret liege das Netto-Kreditengagement in Bezug auf Russland bei 0,6 Milliarden Euro nach Berücksichtigung von Garantien und Sicherheiten. Der Löwenanteil entfalle auf großen russische Firmen mit wesentlichem Geschäft und Cashflow außerhalb Russlands. Brutto betrage das Kreditengagement 1,4 Milliarden Euro, rund 0,3 Prozent des gesamten Kreditbuchs. Das Engagement in Bezug auf die Ukraine lag demnach netto bei 42 Millionen Euro (brutto 0,6 Milliarden Euro).

Die Rating-Agenturen Fitch, Moody's und S&P haben Russlands Kreditwürdigkeit zuletzt deutlich abgestuft und warnten vor einem Zahlungsausfall. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hält wegen der westlichen Sanktionen eine Staatspleite Russlands in den kommenden Monaten für sehr wahrscheinlich. Darunter würden auch deutsche Investoren leiden, hieß es.

Die Deutsche Bank betonte, auch operationelle Risiken aus einer möglichen Schließung ihres Technologiezentrums in Russland seien sehr begrenzt. Dies sei nur eines von mehreren Technologiezentren der Bank weltweit. Man habe überprüft, dass andere Standorten die Entwicklungskapazitäten des russischen Standorts übernehmen könnten. (dpa/ad)

Zur Startseite