Unwissen in Sicherheitsfragen

Unternehmensnetzwerk attraktiv für private Zwecke

29.04.2004
Von Patrick Goltzsch
Nach eigenem Bekunden halten sich die Anwender bei der Nutzung der Kapazitäten des Unternehmens für private Zwecke zurück. Doch die IT-Manager widersprechen dieser Einschätzung vehement.

Für fast die Hälfte der Anwender in den USA ist der Internet-Zugang über das Unternehmensnetzwerk mittlerweile wichtiger als der morgendliche Kaffee. Da die meisten Firmen über einen schnellen Internet-Anschluss verfügen, nutzen die Mitarbeiter ihn gerne auch für persönliche Zwecke. Nachrichten führen dabei die Liste der bevorzugten Webseiten mit 84 Prozent an. Auf den Plätzen folgen Reiseangebote mit 64 Prozent, das persönliche E-Mail-Konto mit 56 Prozent, aber auch Einkäufe (55 Prozent) und das Online Banking (53 Prozent). Mit diesen Zahlen wartet eine Umfrage von Harris Research im Auftrag des Sicherheitsspezialisten Websense auf.

Die Wahrnehmungen, wieviel Zeit die Anwender im Netz mit Privatangelegenheiten verbringen, klaffen deutlich auseinander. Während die Angestellten den Zeitaufwand auf moderate zwei Stunden in der Woche schätzen, gehen die IT-Leiter davon aus, dass im Schnitt jeder Nutzer sechs Stunden damit verbringt, Nachrichten zu lesen oder den Urlaub zu planen. Ähnlich fällt die Einschätzung beim Speicherbedarf aus. Während nur sechs Prozent der Mitarbeiter eingestehen, eigene Dateien auf dem Rechner abzulegen, gehen die Manager davon aus, dass etwa zehn Prozent der Speicherkapazität im Unternehmen von privaten Fotos, Filmchen oder Musik-Dateien belegt wird.

Auffallend wird der Widerspruch in der Wahrnehmung bei den sicherheitsrelevanten Aspekten der Nutzung. So räumen nur zwei Prozent der Anwender ein, Hacker-Werkzeuge am Arbeitsplatz eingesetzt zu haben. Dagegen schätzt mehr als ein Drittel der IT-Abteilungen, dass in ihrem Unternehmen entsprechende Anwendungen gestartet wurden. Noch deutlicher fällt die Diskrepanz bei sogenannter Spyware aus, die Informationen über die Nutzer ohne deren Wissen sammelt. Nur sechs Prozent der Anwender glauben, damit in Kontakt gekommen zu sein. Dem widersprechen 92 Prozent der IT-Manager, die annehmen, ihr Netzwerk sei bereits von entsprechender Software heimgesucht worden.

Für die Studie wurden 500 Anwender telefonisch und 350 IT-Leiter online befragt. Die zwischen Ende Februar und Anfang März durchgeführte Umfrage berücksichtigte nur US-Unternehmen mit mehr als 100 Angestellten.

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