Gartner und Experton

Analysten über Windows 8 und Windows RT

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Windows 8 läutet laut Gartner eine neue technologische Ära ein. Experton hat an der Microsoft-Strategie einiges zu bekritteln.
Genervt von der Microsoft-Informationspolitik: Experton-Analyst Axel Oppermann.
Genervt von der Microsoft-Informationspolitik: Experton-Analyst Axel Oppermann.
Foto: Experton Group AG

Im Oktober ist es endlich soweit, voraussichtlich jedenfalls: Microsoft bringt sein neues Betriebssystem Windows 8 auf den Markt. Die zahlreichen Fragen aus Anwendersicht werden bis dahin nicht geklärt sein, und auch danach nicht so bald. Auf eine Ankündigungsoffensive des Giganten reagierte die Analystenwelt jetzt erst einmal gespalten. Gartner prophezeit den Anbruch einer neuen Ära – wobei aber bis zum Ende des alten Zeitalters noch fast ein Jahrzehnt vergeht. Axel Oppermann, Analyst der Experton Group, ist sogar innerlich zerrissen: Ein Teil in ihm möchte offenbar miteinstimmen in den marketinggetriebenen Jubelchor, eine andere Seite reagiert mürrisch.

Oppermann hat den Zwiespalt in einer gedoppelten Analyse zum Ausdruck gebracht: Einen Abschnitt schrieb er als nach eigenen Worten „unbekümmerter Schönseher“, der Windows 8 sofort und unbedingt haben will. Ein zweites Kapitel aus Sicht des „effizienzorientierten Skeptikers“ urteilt hingegen: „Viel Lärm um wenig.“

Das Fazit des Analysten macht klar, dass die negative Sicht doch überwiegt. „Die Privatanwender, Entscheider in Unternehmen und Multiplikatoren […] bekommen derlei viele Infos zu unterschiedlichsten Themen, dass ihnen (zunächst) gar nicht auffällt, wie viele Informationen ihnen eigentlich vorenthalten werden“, so Oppermann.

Zu Surface fehlen noch viele Infos

So fehlten belastbare Informationen zu wichtigen Aspekten der neuen Produktreihe mit Namen „Surface“: nämlich zu Laufzeit der Akkus, Verkaufsstart oder Preispunkten der unterschiedlichen Varianten. „Aussagen, dass die Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen auf den Markt kommen werden, reichen insbesondere Entscheidern in Anwenderunternehmen nicht aus“, mäkelt der Analyst.

Zur Startseite